Auf geht`s!
Da man die zahlreichen Sorgen und Nöte schwäbischer Vereine nicht auf einmal anpacken, geschweige denn lösen kann, aber irgendwann doch in Angriff nehmen muss, hatte der neue erste Vorsitzende der SSJ, Christoph Lipok, die erste Vereinskonferenz Schwabens initiiert, die die Gestaltung eines Vereinsabends und damit einhergehend dessen Belebung zum Thema hatte.
Die Veranstaltung fand in unseren Räumen statt, wo neben reichlich Platz auch ein feines Kuchensortiment angeboten wurde, um den Teilnehmern die Arbeit etwas zu versüßen. Wesentlich wichtiger jedoch war, dass man mit Carsten Karthaus (1. Spielleiter des WSV) einen ausgezeichneten Referenten hatte gewinnen können, der die Thematik in einem kurzweiligen Vortrag nicht nur theoretisch beleuchtete, sondern vielmehr aus eigener Erfahrung als erster Vorsitzender des SC Murrhardt zu berichten wusste.
Die Voraussetzungen waren also denkbar günstig, sodass es auch nicht weiter verwunderlich erschien, dass Vereinsvertreter aus allen vier Kreisen unseres Bezirks zugegen waren. Auffallend war dabei jedoch, dass von den insgesamt gelisteten 56 Vereinen in Schwaben gerade einmal zehn ihr Interesse an der Veranstaltung bekundeten, womit die Teilnehmerzahl zwar wesentlich mehr als im württembergischen Schachbezirk Ostalb erfreute, wo das Pendant im vergangenen Jahr mangels Interesse hatte abgesagt werden müssen, aber letztlich leider recht übersichtlich blieb.
Doch selbst hierfür fand sich Dank Josef Zunic (SC Lechhausen) eine positive Sichtweise, der sinngemäß trocken anmerkte, dass es ausgesprochen erfreulich sei, dass es bei uns scheinbar so viele Vereine gebe, denen derartige Probleme fremd seien.
Wie dem auch sei, nach einer kurzen Begrüßung und einer anschließenden Vorstellungsrunde präsentierte Carsten verschiedene Lösungsansätze, den Vereinsabend dermaßen zu gestalten, um den sogenannten „harten Kern“ der Besucher des Spielabends zu erweitern, damit nicht nur jene Vereinskameraden, die sich zwischenzeitlich dem Besuch des Vereinsabends entfremdet haben, wieder gerne kommen, sondern zudem neue Interessenten den internen Spielbetrieb als attraktiv empfinden und sich veranlasst sehen, sich dauerhaft an den Verein zu binden.
Nach einer anschließenden Diskussion und einer Mittagspause, die eher den Charakter eines Päuschens gehabt hatte, wurde der zweite Teil eingeläutet, in dem sich drei Vereine präsentierten, die nach eigenem Ermessen über einen gut bis sehr gut besuchten Spielabend verfügen, unterschiedlicher aber kaum sein könnten. Dabei handelte es sich um die SF Bad Grönenbach, den ASV Martinszell und um uns Schachfreunde.
Für uns Schachfreunde besonders erfreulich war dabei, dass sich nicht nur viele Vereine für unser Modell interessierten, manche gar regelrecht begeistert zeigten, sondern sogar der Gastreferent und Johannes Pfadenhauer, der die BSJ vertrat und zwischenzeitlich aus dem fernen Bindlach angereist war, welche beide um eine ausführlichere Darstellung im Rahmen eines Vortrags auf württembergischer bzw. bayerischer Ebene baten.
Bis dahin gilt es aber weiter an der Perfektionierung der eigenen Ansätze zu arbeiten, indem man jene Impulse, die man in jener Runde erhalten hat, möglichst in die eigene Vereinsarbeit einbindet. Dies setzt natürlich voraus, dass die Ideen auch ins vereinseigene Konzept passen und falls dem nicht so sein sollte, dann müsste eben festgestellt werden, inwiefern das jeweilige Konzept modifiziert werden kann, um als Verein mittels neuen Angebots wieder an Attraktivität und Größe zu gewinnen.
Wann die nächste Vereinskonferenz vorgesehen ist und welches Thema sie behandeln wird, das ist noch nicht bekannt. Feststeht jedoch, dass es wieder eine geben wird, an der dann hoffentlich mehr Vereine teilnehmen werden, kann man davon doch nur profitieren. Zumindest mit uns Schachfreunden steht bereits ein Teilnehmer fest, wobei ich überzeugt davon bin, dass sich viele weitere nach den positiven Eindrücken anschließen werden.