Kreisklasse A: 2. Runde; SC Friedberg III – Schachfreunde Augsburg IV

Die Favoritenkiller

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Wie man schon den vorangegangenen Berichten etlicher Spiele entnehmen kann, war bisher kein einziger Kampf mit der Stammbesetzung bestritten worden, was auch in diesem Mannschaftskampf gegen einen Favoriten nicht der Fall sein sollte. Doch ungeachtet dessen machten sich Elisha, Paul, Carsten und Behzad auf nach Friedberg, um ihr Glück zu versuchen und ihr Bestes zu geben.

 

Die Uhren waren angedrückt und schon konnte man erste Eindrücke gewinnen, welche sehr gemischt gewesen waren. Zum einen hatten wir die grundsolide Aufstellung von Carsten mit seinem Londoner System, wo man die Vermutung hatte, dass diese Partie sehr positionell gespielt werden wird, Behzad, der sich in der Eröffnung wie gewohnt Zeit ließ, wobei es dieses mal, entgegen den sonst positiven Aussichten nach einem missglückten Alt-Benoni aussah, wobei der Gegner diesen Stellungstypen wohl nicht gut genug gekannt hatte, was einen nicht allzu großen Nachteil verschaffte. Die vorderen 2 Bretter hingegen standen beide schon besser, wobei Paul sich gegen den Engländer, welcher in einen Katalanen abdriftete, versuchen durfte, und Eli seinen Schotten auspackte und viel Druck auszuüben vermochte.

 

Den Friedbergern zuliebe kam auch noch seelischer Beistand in Form des „fast Großmeisters“ Ralf Bendel als Zuschauer entgegen, welcher im ersten Moment einen scheinbar frischen Geist auf dem dritten Brett in dem Gastgeber herbeizauberte, denn hatte unser Carsten nicht nur lang rochiert, er hatte scheinbar auch das Bedürfnis seine C-Linie zu öffnen, wobei so ziemlich jeder weiß, dass er oft tödlich endet. Ungeachtet dessen, dass der Gegner eine glatte Figur einzügig gewinnen konnte, gab es einen nahezu tadellosen Angriff aus Sicht des Gegners. Ob sich daraus schon die erste Niederlage feststellen konnte?

 

Eli hingegen hatte leider das Pech, gegen einen sehr erfahrenen Gegner antreten zu dürfen, was es ihm schwer machte, seinen oben erwähnten Vorteil aufrecht erhalten zu können, da sein Gegner durch rechtzeitiges Erkennen sehr früh und schnell viele Figuren abtauschen konnte, was aus dem Vorteil ein sehr ausgeglichenes Spiel verwandelte. Noch ein paar Züge in einem Damenendspiel, wo nicht wirklich etwas dabei rauskam, einigten sich beide auf ein Remis, was den Kampf weiterhin spannend hielt. 1/2 – 1/2

 

Carsten hatte nun genug Zeit in seine Stellung reinzuschauen, um einen Verteidigungsplan zu entwickeln, wo ihm sein Gegner scheinbar nur zu gerne geholfen hatte, denn, warum es auch immer heute so beliebt war, auch er hatte in seinem starken Angriff viele Figuren abgetauscht, dass der Angriff verflachte, wobei Carsten mit einer offenen g-Linie und einem eigentlich unkorrektem, aber gefährlich wirkendem Springeropfer, das abgelehnt wurde, einen Gegenangriff starten und just einen so großen Vorteil, das den Gegner zur Aufgabe zwang, erlangen konnte. 1 1/2 – 1/2

 

Dann war da noch Paul, der seine Stellung immer weiter ausbaute, indem er drohte, erst einen Bauern und dann eine Figur zu gewinnen, was sich jedoch nur als Qualitätsgewinn herausstellte. Und wie gewöhnlich ruhte er sich auf seiner guten Stellung aus, was zu vielen ungenauen Zügen führte, weshalb er selber in die Verteidigung gedrängt wurde. Doch 2 Züge nach dem Remisgebot, welches von unserem Mann kam, geriet er nach einem typischen Schnellschuss in eine Springergabel, was zur augenblicklichen Aufgabe führte. 1 1/2 – 1 1/2

 

Bei Behzad hingegen schien sich die Stellung normalisieren zu können, wobei der Gegner an diesem Brett ebenfalls gute Chancen hatte, eine deutlich bessere Position und sogar Mehrmaterial zu bekommen, aber Behzad konnte sich in einer eher nachteiligen Stellung durch Abtauschen der Hälfte der Figuren in einer sehr vorteilhaften Stellung, denn hatte er bei diesem regelrechten Massaker nicht nur eine Qualität gewonnen, sondern auch den Gegner zu einen beinahe toten Isolani zwingen können, womit er durch langsamen Gewinn einer weiteren Figur die Partie ganz klar für sich entscheiden konnte. 2 1/2 – 1 1/2

 

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