Viele kleine Höhepunkte
Aufgrund des Rückzugs des Rainer SCs in allen Bereichen drohte das vierte Turnier der schwäbischen Rapidserie ersatzlos gestrichen zu werden. Doch glücklicherweise fand sich mit dem SK Mering ein Verein, der in die Bresche sprang, wenngleich man sich dort damit auf Neuland begab – Einen herzlichen Dank hierfür im Namen der Jugend.
Diesen Einsatz wollten wir trotz unserer Termindichte mit dem Schicken einer Delegation honorieren, mussten aber aufgrund verschiedener Verpflichtungen und vor allem wegen des heißen Wetters große Abstriche machen. Deshalb gingen wiederholt – siehe Wertingen – nur zwölf unserer künftigen Meisterspieler an den Start, was für unsere Verhältnisse ungewöhnlich gering ist.
Dies hieß jedoch nicht, dass das Spielerische ebenfalls negativ war, im Gegenteil, so zufrieden mit den gezeigten Leistungen waren Alexander R. sen. und ich schon lange nicht mehr. Es wurde nämlich nicht nur gekämpft, vielmehr wurden auch etliche Lerninhalte umgesetzt. Lediglich die Zeiteinteilung bleibt nach wie vor als große Baustelle, aber das wird sich gleichfalls bald zum Guten wenden.
U10 – „Die Zukunft im Blick“:
Mit der schmerzlichen Gewissheit, dass es uns nicht mehr gelingen wird, die Lücke, welche uns in der U12 plagt zu schließen, haben wir unser Augenmerk verstärkt auf die U10-er gerichtet, die alsbald die nächsthöhere Alterstufe erreichen werden. Entsprechend schickten wir Alexander R. jun., Maarten, Marcel, Max, Michael R. und Michael St. ins Rennen, die aufgrund größerer Turnierhärte die U12-Mannschaft werden stellen können.
Vom Fußballfieber geplagt, hatte Alexander R. jun. weder die Zeit gefunden, regelmäßig zu trainieren, noch hatte er den Kopf frei, um Schach zu spielen. Entsprechend gut war anfangs sein Spiel, weshalb nach zwei eher glücklich erspielten Siegen in der dritten Runde eine klare Niederlage folgte. Doch anstatt nun mit der Welt zu hadern, schien ihn dies nur aufzurütteln, denn von da an spielte zwar schnell, teilweise viel zu schnell, aber dafür viel stärker und gewann alle restlichen Partien – 6/7; 2. Platz. Herzlichen Glückwunsch. 🙂
Nachdem Maarten bei seiner Premiere in Königsbrunn mit 3,5/7 zu glänzen gewusst hatte, hatte er für sich die Messlatte etwas höher gelegt. Und tatsächlich schien es nach einem Start von 2/3 so, dass er mit den an sich gestellten höheren Ansprüchen überaus richtig gelegen hätte. Allerdings wollte nach der ersten „Mittagspause“ nicht mehr viel klappen, obwohl er sich redlich gemüht hatte – 3/7; 18. Platz. Weiterhin gut. 🙂
Marcel hatte irgendwie keine so guten Tag erwischt, was sich bestens an seinem „Jojo-Turnierverlauf“ widerspiegelte. Niederlagen und Siege wechselten sich in schöner Regelmäßigkeit ab und verhinderten so einen Absturz nach unten, aber auch einen Sprung nach oben. Hätte sich Marcel in manch kritischer Situation etwas mehr Zeit gegönnt, es wäre zweifelsohne ein wesentlich besseres Turnier geworden – 3/7; 16. Platz. Schade, aber das wird wieder! 🙂
Vor gerade einmal neun Monaten war Max zu unserer Schachgruppe gestoßen, hatte von Anfang an fleißigst geübt und wurde nunmehr zum ersten Turnierbesuch seines Lebens eingeladen. Noch recht unbedarft von Theorie und Plänen, ging er die ganze Sache ausschließlich taktisch an, was nach einem schwachen Start ( 0/2) in der Folge voll durchschlagen sollte. Denn die 4/5 kamen nicht von ungefähr und sind nach einem gewissen Feinschliff absolut ausbaufähig – 4/7; 11. Platz. Ungemein stark! 🙂
Noch wirken Michael Rs. Auftritte in der Turnierarena etwas ungelenk, aber man mert doch deutliche Fortschritte in den Bereichen Sicherheit und Technik. Stellvertretend für die gesamte Entwicklung sei eine Situation erwähnt, in der er sich nach dem Erarbeiten einer Gewinnstellung in einer scheinbar hoffnugslosen Situation wiederfand. Hier bewahrte er die Nerven, was ihn noch vor wenigen Monaten nicht gelungen wäre, schaute sich minutenlang alle Optionen an und fand schließlich die Lösung – 3/7 bei stärkster Gegnerschaft; 14. Platz. Klasse Entwicklung! 🙂
Und da war ja auch noch Michael St., der in der bisherigen Serie anfangs stets zu glänzen gewusst, bevor er es zum Ende hin unnötig verdorben hatte. Würde er dieses Mal den „Fluch“ bezwingen können? Nun, er legte wie so oft einen Traumstart von 4/4 an den Tag und erlaubte sich in Runde fünf ein Remis, das unter die Rubrik „Geschenke verteilen“ anzusiedeln war. Anschließend setzte es, man ist beinahe versucht zu schreiben, wie gewohnt eine Niederlage, die ihn um den Turniersieg brachte. Danach schien er wesentlich entspannter, überspielte mühelos seinen Gegner in der letzten Runde und holte sich zum Schluss noch einen Punkt – 5,5/7; 3. Platz. Glückwunsch, wenngleich wieder viel mehr drin gewesen wäre! 🙂
U14 – „Fehlende Konstanz“:
Das Teilnehmerfeld in der U14 war mit insgesamt 17 Spielern wesentlich kleiner in der U10, wozu auch wir mit unseren lediglich drei Teilnehmern leider Sorge getragen hatten. Ungeachtet dessen machten unsere Recken, namentlich Katarina, Raphael und Tobias, in den ersten drei der nur fünf Runden zunächst alles recht ordentlich, nur um nach der Mittagspause nahezu komplett abzustürzen. Alles sehr seltsam!
Nach einer längeren Pause begab sich unsere aktuell einzige Amazone an den Start, wollte sie doch vermeiden, dass sie vor der nächsten Spielzeit komplett einrostet. Eine Befürchtung, die zunächst völlig unbegründet schien, denn Katarina legte mit einem schönen Kampfschach und damit einhergehenden 3/3 stark los, wobei ihr in der dritten Runde zugegebenermaßen das Glück etwas hold war. Allerdings vermochte auch sie nicht, die Mittagspause unbeschadet zu überstehen, weshalb nur noch ein weiterer halber Punkt auf der Habenseite verbucht werden konnte – 3,5/7; 4. Platz. Wirklich schade, aber die Qualität der Partien war dennoch mehr als gut! 🙂
Raphael hatte zunächst den Eindruck vermittelt, dass bei ihm endlich der Knoten geplatzt sein. In den ersten drei Runden holte er 2/3, wobei er selbst in der verlorenen Partien für so manches zufriedene Lächeln sorgte. In dieser Art hätte es gerne weitergehen können, wäre da nur nicht diese bisher mehrmals angeführte Mittagspause gewesen, die unserem Raphael eine Rochade bescherte – 2/5; 12. Platz. Der Kurs stimmt zuimndest! 🙂
Bliebe damit nur Tobias, dessen Geschichte schnell erzählt ist. Aus unerklärlichen Gründen gelüstete es dem jungen Mann an jenem Samstag, alle Vorgaben über Bord zu werfen, ja gar ins Gegenteil zu verkehren. Daher spielte er zu schnell, behandelte die Eröffnungen bestenfalls oberflächlich und achtete ausschließlich auf seine Möglichkeiten, weshalb ihn so mancher Gegenstoß der Gegner unvorbereitet traf. Er wird künftig sicher besser abschneiden, sofern er wieder auf den Pfad der Tugend zurückkehrt- 1,5/5; 15. Platz.
U18 – „Die alte Garde“:
Unter den 15 Teilnehmern dieser Altersgruppe wirkten Erik, Mehran und Robert wie Hechte im Karpfenteich, hatten sie im Laufe dieser Saison schon oft auf höherer Ebene zu überzeugen gewusst und konnten zudem auf so manchen Erfolg in der Rapidserie verweisen. Wären auch noch Jakob, Uli und Zarko am Start gewesen, sie bestritten zeitgleich das Pokalfinale auf schwäbischer Ebene in unserer „Zitadelle“, dann wäre das Turnier in eine Art Vereinsmeisterschaft ausgeartet.
Wenn es um wichtige Einsätze in der Mannschaft geht, dann kommt regelmäßig Erik zum Zuge, trug er doch in der Vergangenheit ausgesprochen oft zum Erfolg des jeweiligen Teams bei. Anders dagegen bei Einzelturnieren , wo ihm keine richtig überzeugenden Resultate gelingen wollen. Hiervon machte Mering keine Ausnahme, denn nach einem starken Start von 2,5/3 legte er schnell zwei Niederlagen hin und konnte sich irgendwo im Nirgendwo wiederfinden – 2,5/5; 8. Platz. Das wird noch! 🙂
Seit dem Gewinn der Schwäbischen Meisterschaft wollte es bei Mehran partout nicht richtig laufen und niemand wusste so richtig, woran es gelegen haben könnte. Der Trainingseifer und die Einstellung stimmten, sodass eigentlich beste Voraussetzungen vorhanden waren. Wenigstens zum Abschluss der Saison sollte daher wieder die Erfolgskurve nach oben zeigen, was sie letztlich auch tat. Denn nur gegen seine Vereinskameraden Erik und Robert gab er etwas ab und sicherte sich in der Endabrechnung einen Platz auf dem Treppchen – 3,5/5; 3. Platz. Gratulation! 🙂
Unser Robert entwickelt sich zusehends zu einem guten Turnierspieler, dem es außerdem vergönnt ist, sich im Laufe eines Wettkampfes erheblich zu steigern. Diese Fertigkeit war es letztlich auch, die ihn ganz nach vorne spülte, war er in den ersten Runden eher etwas wackelig auf den Beinen gewesen. Aber mit guten Nehmerqualitäten und dem schnellen Erfassen einer Chance war er seinen Gegnern an jenem Turniertag einfach überlegen – 4,5/5; 1. Platz. Einfach stark! 🙂
Fazit:
Unabhängig vom Pokalsegen hatte sich die Truppe gänzlich verändert zu Wertingen präsentiert und schachlich zumeist zu überzeugen gewusst. Wenn hier und da noch die ein oder andere Lücke geschlossen bzw. etwas mehr Ernsthaftigkeit vorhanden wäre, wir müssten uns um keinen unserer Schützlinge Sorgen machen. Andererseits wäre es schon beinahe langweilig, wenn dem so wäre, hätten wir Trainer ansonsten doch nichts zu tun. 😉
Hier geht es zu den Tabellen, die die Ergebnisse aller Teilnehmer erfassen, jedoch nicht das rührige Engagement der Meringer aufzeigen, die sich bei ihrer Premiere blendend schlugen. Wenn beim nächsten Mal etwas mehr Ruhe herrschen würde, dann wäre das Turnier perfekt.