4. Königsbrunner Jugend-Rapid-Turnier

Die reine Freude

 

 

Der 16. Februar 2019 wird uns Schachfreunden wahrlich lange im Gedächtnis haften bleiben, denn von den insgesamt 142 Kindern und Jugendlichen, die am Rapidturnier der SSJ in Königsbrunn teilnahmen, stellten wir nicht weniger als 42 Spielerinnen und Spieler. Dass darunter auch viele dabei waren, die erst an das Turnierschach herangeführt werden mussten bzw. müssen, das liegt in der Natur der Sache, weshalb sich nicht alle über die erhoffte Platzierung freuen konnten.

 

Ungeachtet dessen gab es so manche höchst erbauliche Punkteausbeute, die so manches Strahlen auf die Gesichter unserer Schützlinge zauberte. Dies gepaart mit dem schönen Ambiente des Turniers ließ uns schnell eine Entscheidung für die Zukunft treffen: Wir kommen wieder! 🙂

 

 

Unsere Ausbildungsoffensive, die uns mit Erik, Mehran, Robert, Uli und Zarko gleich fünf neue Übungsleiter beschert hat, hatte zur Folge gehabt, dass unsere ohnehin schon umfangreiche Jugendarbeit weiter intensiviert werden konnte. Entsprechend reiben sich immer wieder Gäste verwundert die Augen, wenn sie das Gewusel während des Trainings sehen, wobei trotz allem freudig-erregt und selbstredend äußerst aufmerksam am eigenen Schach gearbeitet wird.

 

Das Ergebnis unserer Bemühungen lässt sich sehen, denn die insgesamt 42 Kinder und Jugendliche folgten nur allzu gerne der Einladung des Jugendleiters, gemeinsam das Jugendturnier in Königsbrunn zu besuchen.

 

Mit einem langen Konvoi machten wir uns auf den Weg ins Mittelschwäbische, wo wir gewohnt herzlich empfangen wurden. Nur dass wir mit unserer Delegation ganz nebenbei für einen neuen Teilnehmerrekord gesorgt hatten, ließ das Freudestrahlen des rührigen Teams des Veranstalters bei unserem Anblick etwas heller als sonst erscheinen.

 

Nach erfolgter Registrierung fieberten alle jungen Schachfreunde der Auslosung entgegen, wollten sie doch zeigen, dass sie auch unter Turnierbedingungen ihre Leistung abzurufen im Stande sind. Eben diese Leistung pflegte ich in der Vergangenheit ausführlich zu kommentieren, wovon ich angesichts der großen Anzahl dieses Mal Abstand nehmen und mich stattdessen auf wenige Besonderheiten beschränken möchte.

 

 

U10 – „An den Start!“:

 

Gleich 48 Kinder gingen in dieser Alterstufe an die Bretter, womit diese Gruppe nicht nur die größte war, sie demonstrierte zugleich eindrucksvoll, dass sich Schach bei den Jüngsten größter Beliebtheit erfreut. Darunter mit Alexander R.,Benjamin, Denny, Dominic B., Dominik Sch., Elvin, Kadir, Michael M., Michael St., Pascal, Philipp, Simon, Sophia J., Sophia Sch. und Yutthasak nicht minder als 15 junge Recken, die unserer Talentschmiede entstammen und in der Folge in so manchem vereinsinternen Duell die Klingen kreuzen mussten.

 

Alexander R. und Michael St., die Dank ihrer mehrjährigen Vereinszugehörigkeit eigentlich schon zu den alten Hasen zu zählen sind, machten dabei ihre Sache besonders gut, denn während Alexander mit 5,5/7 einen starken 5. Platz belegte, gelang Michael das Kunststück, mit 6/7 nach Wertung im Fotofinish durchs Ziel zu gehen und damit seinen ersten Turniersieg dieser Spielzeit einzutüten.

 

Aber auch dahinter wussten unsere Jüngsten zu überzeugen, was mit Yutthasak (4/7; 17. Platz) begann, über viele Spieler mit 3/7 weiterging und darin gipfelte, dass niemand mit der „roten Laterne“ den Heimweg antreten musste bzw. sich jeder über mindestens einen erkämpften vollen Zähler freuen durfte. Einfach klasse! 🙂

 

Eine besondere Erwähnung verdienen unsere „jungen Wilden“, nämlich Benjamin, Denny und Simon, die mit ihren sechs bzw. sieben Jahren mit ihren jeweils 3/7 auf Anhieb an der 50%-Marke kratzten. Weiter so! 🙂

 

Den größten Sprung legte jedoch unser Philipp hin, der beim letzten Mal noch mit 0/7 das Tabellenende zierte, dieses Mal aber satte drei Zähler aufs Punktekonto überweisen konnte. Wirklich beeindruckend! 🙂

 

In Anbetracht der gezeigten Spielfreude und der daraus resultierenden erfreulichen Platzierungen können wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Insbesondere drohen uns keine erneuten Lücken, wie wir sie aktuell in der U14 beklagen müssen.

 

 

U12 – „Lernen, lernen, lernen!“:

 

Bot schon in der U10 die Anzahl unserer Teilnehmer einen nahezu berauschenden Anblick, so war er in der U12 definitiv phantastisch. Unter den 45 Teilnehmern tummelten sich mit Alexander Sh., Alina, David Sh., Emma, Joschua, Julian, Leo, Maximilian, Maarten, Milan, Noah, Philipp, Simon H., Simon Th., Thomas und Vasil, die zwar überwiegend ihre Turnierpremiere feierten, aufgrund des vorangegangenen Trainings aber keineswegs wehrlos auf die Schachwelt losgelassen wurden.

 

Trotzdem werden wir uns in Geduld üben müssen, bis hier größere Erfolge verbucht werden können, ist doch bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Immerhin vermochte sich mit David Sh. (4,5/7; 9. Platz) zumindest ein Spieler unter den Top 10 zu platzieren.

 

Ein genauerer Blick auf die Tabelle zeigt jedoch, dass unsere Anstrengungen jetzt schon Früchte tragen, denn in Davids Fahrwasser liefen mit seinem Bruder Alexander, Joschua, Leo, Maximilian, Philipp und Vasil gleich sechs Spieler ein, die die 50%-Marke erreicht oder gar geknackt haben. Ergänzt um die starken U10-er kann man jetzt schon sagen, dass nächstes Jahr die Karten in der U12 neu gemischt werden.

 

Erfreulich war zudem, dass mit Emma, die bei ihrer Premiere mit 3/7 gleichfalls zu überzeugen wusste, auch in diesem Jahrgang eine Amazone heranwächst, die die „Herren der Schöpfung“ das Fürchten lehrt. Toll! 🙂

 

 

U14 – „Unser Berliner Flughafen!“:

 

Vergeblich sucht man einen jungen Schachfreund in den Top 10, vom Treppchen ganz zu schweigen. Das Ausbleiben des sportlichen Erfolges spiegelt sich zudem in der geringeren Quantität wider, denn mit nur sieben Teilnehmern, namentlich David, Jan, Lukas, Manuel, My, Noah und Raphael, war eigentlich die maximal mögliche Anzahl unsererseits erreicht.

 

Sicher, damit stellten wir in dieser Alterstufe beinahe ein Drittel aller Starter, doch ist es nicht unser Anspruch, einfach nur dabei zu sein, vielmehr möchten wir das Geschehen prägen und die Vergabe der ersten Plätze wenigstens mitgestalten, wenn wir schon nicht ein ernsthaftes Wörtchen mitreden können.

 

Wenigstens gelang es unserem Nachwuchs, einen einheitlichen Block im Bereich der 50%-Marke zu bilden, sodass in der neuen Spielzeit aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung weitere Erfolge zu erwarten sind. Lediglich Lukas und Noah werden sich etwas mehr anstrengen müssen, um den Anschluss wiederherstellen zu können. Doch dass sie beiden das tun werden, daran zweifle ich nicht. 🙂

 

 

U18 – „Jugend forscht!“:

 

Im Gegensatz zu sonst, als die U18-er das kleinste Teilnehmerfeld gestellt hatten, wurde dieser „Titel“ in Königsbrunn an die U14-er abgegeben. Dennoch ist dies nicht als Erfolg zu werten, wurden hier doch die zahlreichen U16-er integriert, um ein ansprechendes Turnier zu gewährleisten. Auch wir trugen nur wenig dazu bei, diese Alteresstufe quanti- und qualitativ aufzuwerten, hatten doch viele unserer Jungstars nach einer kurzen Auszeit gelechzt, war doch die „verschärfte Rotation“ auch an ihnen nicht spurlos vorübergegangen.

 

Wie dem auch sei, immerhin vier junge Schachfreunde wollten die Gelegenheit nutzen, um die neuen (Waffen-)Systeme zu testen und so die letzten Runden im Ligabetrieb noch erfolgreicher zu gestalten. Dies gelang Behzad, Florian, Mehran und Tobias unterschiedlich gut.

 

Während sich Florian nach einer längeren Turnierpause mit 3/7 ansehlich aus der Affäre zog, lief es für Behzad und Tobias eher enttäuschend. Letzteren wurden ihre aktuellen Verständnisprobleme glücklicherweise derart deutlich vor Augen geführt, dass im Anschluss an das Turnier gezielt an ihnen gearbeitet werden kann.

 

Nur Mehran wusste zu überzeugen, indem er 6,5/7 bei ausgezeichnetem Spiel holte. Dass er mit diesem Ergebnis einen Stichkampf im Blitzschach, einer Disziplin, die ihm nicht so liegt, hatte bestreiten müssen, welchen er überraschenderweise verlor, tut seiner Leistung keinen Abbruch. 🙂

 

 

Fazit:

 

Abgesehen davon, dass die Organisation und Betreuung wahrlich kräfteraubend war, machte es doch ungemein viel Spaß, dem Nachwuchs bei der Arbeit zuzuschauen. Auch waren die Rückmeldungen nach der Veranstaltung derart positiv, dass wir das nächste Turnier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder dermaßen zahlreich ansteuern werden. Und wer weiß, vielleicht wird uns gar das Knacken der 50-Teilnehmermarke gelingen! 🙂

 

Die fehlenden Tabellen werden umgehend nachgereicht, sobald die SSJ ihre Seite dahingehend aktualisiert haben wird. Bis dahin bitte ich alle Leser, sich nachsichtig zu zeigen und sich mit uns ob dieser phänomenalen Entwicklung im Jugendbereich zu freuen. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

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