Zu hohes Lehrgeld
Gehörig unter die Räder geriet unsere Sechste, die erstmals in dieser Spielzeit ein 0:4 an den Brettern hatte hinnehmen müssen.
Zweifelsohne waren die Spieler der fünften Auswahl der SG Augsburg durch die Bank routinierter und stärker, sodass die Niederlage in Ordnung geht. Dennoch wäre ein weitaus sympathischeres Ergebnis möglich gewesen, wenn die wenigen Chancen konsequent genutzt worden wären.
Aber dafür befindet man sich ja in der Lernphase, die bekanntlich nie wirklich endet, weshalb wir schon bald wieder andere Resultate dieses Teams werden bewundern können. Ganz sicher! 🙂
Während es für die meisten Kinder und Jugendlichen nach dem anstrengenden Rapidturnier in Königsbrunn galt, den Heimweg anzutreten, gesellte sich Raphael zu Carsten, Marianne und Sergej, letzterer hatte extra wegen des Wettkampfes am Abend auf das Jugendturnier verzichtet, um sich zu schonen, und wollte den Tag erfolgreich ausklingen lassen.
Ein ehrgeiziges Unterfangen, befanden sich doch beiden Teams an den entgegengesetzten Enden der Tabelle, wobei die Gäste von der Spitze her grüßten.
Und dass dies so bleiben sollte, daran sie ließen angesichts ihrer Aufstellung keinerlei Zweifel aufkommen, denn man hatte sich in nahezu Bestbesetzung aus dem Herrenbach in den rauhen Norden aufgemacht.
Als der Kampf begann, da schien noch alles in bester Ordnung, man merkte sogar keinen Unterschied. Am Spitzenbrett baute sich Carsten als Nachziehender recht aggressiv auf, Marianne strafte des Gegners unorthodoxen Aufbau ungewohnt souverän ab, Sergej setzte voll auf die „Maginot-Linie“ und selbst Raphael, dem der lange Turniertag in den Knochen steckte, war keineswegs gefährdet.
Vielleicht war es der gute, beinahe erschreckend gute Start, der mit zunehmender Dauer des Wettkampfes die Waagschale zu Ungsten unserer Recken neigen ließ. Denn ermutigt durch die Zurückhaltung der Gegner wurde ein Gang hochgeschaltet, ohne die entsprechende Geschwindigkeit erreicht zu haben.
Dies hatte zur Folge, dass vor allem Carsten und Sergej viel zu früh aktive Maßnahmen einleiteten und dafür von ihrem jeweiligen Gegner gnadenlos ausgekontert wurden. Zwar wehrten sich beide noch nach Leibeskräften, aber letztlich leider doch vergebens – 0:2.
Damit war der Kampf zwar noch nicht endgültig entschieden, aber die Aussichten waren alles andere als rosig. Dies lag vor allem daran, dass Marianne ihre ursprünglich stringente Linie verlassen hatte und sich bei Raphael zunehmend Ermüdungserscheinungen bemerkbar machten.
Entsprechend verschlechterte sich die Stellung meiner wesentlich besseren Hälfte nach und nach, während Raphaels Partie von gelegentlichen Aussetzern gekennzeichnet wurde.
In der Summe erwuchsen die Nachteile dergestalt, dass sich in beiden Partien Niederlagen abzeichneten. Niederlagen, die schließlich auch eintraten und damit die höchste Pleite der Saison zementierten.
Fazit:
Schaut man sich das blanke Ergebnis an, ist man tatsächlich versucht anzunehmen, dass in Anbetracht der vorherigen Ausgangslage alles seine Richtigkeit hat. Allerdings täte man dem Team damit Unrecht, denn es war wirklich wesentlich mehr drin.
Und wenn die Moral beibehalten wird, dann wird sich das Potential schon in der nächsten Begegnung bemerkbar machen, obwohl es wieder gegen einen routinierten Vierer, nämlich die zweite Mannschaft des SV Thierhaupten, geht.
Bis dato heißt es üben und sich von der Tabelle des Ligamanagers nicht irritieren lassen. 🙂