U20-Landesliga Süd: 6. und 7. Runde

Mit letzter Kraft

 

Obwohl wir als Tabellenführer zum Finale angetreten waren, waren unsere Sorgen groß, denn unsere Zweite hatte nicht nur mit reichlich Ersatz nach Gröbenzell fahren müssen, auch waren zwei der mitgereisten Spieler gesundheitlich deutlich angeschlagen.

 

Entsprechend unsicher bewegte man sich neben den Brettern und verliefen die Aktionen auf den 64 Feldern, sollte aber letztlich dennoch knapp zur Meisterschaft reichen. Herzlichen Glückwunsch. 🙂

 

 

Mehran hatte man nach „oben“ abgeben müssen, Sofie war krank und Paul hatte das Tanzparkett dem Schachbrett vorgezogen, sodass es Behzad, Katarina, Lukas und Robert oblag, jene Meisterschaft zu holen, die unsere Zweite in der vergangenen Spielzeit denkbar knapp verpasst hatte.

 

Die Chancen hierfür wären unter normalen Umständen denkbar gut gewesen, wussten wir doch mit Lukas und Robert gleich zwei äußerst eifrige Punktesammler in unseren Reihen, wenn sich Katarina und Robert nicht etwas eingefangen gehabt hätten und daher bestensfalls auf Sparflamme zu agieren vermochten.

 

Dennoch ließen sie es sich nicht nehmen, die Vereinsfarben zu vertreten, wobei wohl auch eine Rolle gespielt haben dürfte, dass sie wussten, dass weit und breit kein adäquater Ersatz aufzutreiben gewesen wäre.

 

In Gröbenzell angekommen gönnte sich der Vierer eine längere Pause an der frischen Luft, als wenn er es geahnt gehabt hätte, dass die Zeit im Turniersaal noch sehr lang werden würde.

 

 

6. Runde: SC Garching I – Schachfreunde Augsburg II

 

Trotz des schlechten Tabellenstandes und satten fünf Punkten Rückstand auf unsere Zweite waren die Garchinger als ein undankbarer Gegner eingeschätzt worden, befanden sie sich doch im Abstiegskampf, der bekanntlich Kräfte freisetzt. Und mit dieser Einschätzung sollten wir bedauerlicherweise richtig liegen.

 

Kaum dass die Uhren angedrückt worden waren, wurde offensichtlich, dass sich die Jugend des Zweitligisten nicht wehrlos in das Schicksal des Abstiegs ergeben wollte. Roberts Gegner hatte sich gut vorbereitet und sowohl Katarina als auch Lukas wurden mit dem „Morra Gambit“ angesprungen. Lediglich Behzad sollte keine Schwierigkeiten haben, ja sogar recht flott eine Gewinnstellung erhalten.

 

Eine solche, wenngleich noch eher im höheren Sinne erhielt alsbald auch Lukas, dessen Gegnerin es vermocht hatte, sich geschmeidig in einen „Franzosen“ umlenken zu lassen, wobei Lukas einfach mit dem Mehrbauern des vorherigen Gambits die Eröffnungsphase verließ.

 

Nun hätte man frohlocken können, wenn sich über Katarinas Stellung nicht düstere Gewitterwolken zusammengezogen gehabt hätten. Ihr war es irgendwie gelungen, einen guten Aufbau zu vermeiden, geriet stark unter Druck, verlor einen wichtigen Bauern und kurz darauf die Partie – 1:0 aus der Sicht der Garchinger.

 

Glücklicherweise hatten Behzad und Lukas zwischenzeitlich nichts anbrennen lassen, während Robert den Dorn eines aktiven gegnerischen Turms zu ertragen hatte, was auf die Dauer nicht gutgehen konnte.

 

Doch bevor man weiter in die Geheimnisse der Stellung am Spitzenbrett eintauchen konnte, vermeldeten kurz nacheinander Behzad und Lukas Vollzug, womit die Führung verdientermaßen an uns überging – 1:2 aus der Sicht der Garchinger.

 

Nun begann das lange Warten und Roberts Kampf gegen Gegner und den eigenen Magen. Leider vermochte er keinem der beiden entscheidenden Widerstand entgegenzubringen, weshalb er zunächst die Waffen streckte und anschließend vom Magen daran erinnert wurde, was es zum Frühstück gegeben hatte – 2:2.

 

Damit ging die Spitzenposition wieder an die Leipheimer verloren, die im Parallelkampf deutlich die Oberhand behalten hatten.

 

 

7. Runde: Schachfreunde Augsburg II – FC Ergolding II

 

Nach einem guten Mittagessen, Robert hatte vorerst halbwegs wiederhergestellt werden können, weshalb auch er etwas davon hatte, sollte es zum Duell der zweiten Teams kommen.

 

Hätte man das Ergebnis des Vormittags aus der Bayernliga als Maßstab nehmen können, wo unsere Erste mit einem 5,5-Sieg über die Niederbayern förmlich hinweggefegt war, wir hätten uns beruhigt zurücklehnen können. Doch hier war die Ausgangslage gänzlich anders.

 

Konzentriert gingen Behzad, Katarina, Lukas und Robert zu Werke, wollten sie doch für den Fall eines Stolperns der Leipheimer alles getan haben, um wieder die Spitze zu erklimmen.

 

Daher verwunderte auch niemanden, dass sich in dieser Begegnung ein heißer Kampf entwickelte, der nach einem Einsteller am Spitzenbrett verheißungsvoll für uns begann. Denn Roberts Gegner hatte einfach einer gedeckten Figur den Schutz entzogen und spielte von da an mit weniger Material.

 

Lange durfte man sich über diese Entwicklung nicht erfreuen, denn Lukasens gutem Spiel standen Verwirrung mit anschließender Planlosigkeit bei Behzad und Katarina gegenüber, während Roberts Häufigkeit der Besuche des Keramikzimmers bedenkliche Ausmaße annahm.

 

Angesichts dessen wurde die durch Lukas erzielte Führung zwar zur Kenntnis genommen, sorgte aber für keinerlei Entspannung, nahm doch ausgerechnet an jenem Brett, an dem der Sieg zum Greifen nahe war, die Blässe unseres Recken zu – 1:0.

 

Und so zog sich der Wettkampf, während in den anderen Begegnungen Ergebnis für Ergebnis eingetragen wurde, sodass plötzlich nur noch drei Bretter bespielt wurden. Selbstredend mit maximaler Beteiligung unserer jungen Schachfreunde.

 

Die Leipheimer hatten gegen an jenem Tag stark aufspielenden Garchinger sogar verloren, was uns aber wenig genutzt hätte, wenn gegen die Niederbayern nicht wenigstens ein Mannschaftsremis herausspringen sollte.

 

Entsprechend mühten sich alle und gaben ihr Bestes. Robert suchte nach einem Durchkommen in des Gegners „Siegfriedlinie“, Katarina hatte sich herausgekämpft, schickte sich gar an, die Initiative an sich zu reißen und Behzad tat wahrlich alles, um seine Ruine zu einem Bollwerk auszubauen.

 

Um 18.32 Uhr kam ein sichtlich erschöpfter, aber doch glücklicher Robert aus dem Turniersaal und tat kund, dass er letzten Endes doch gewonnen und damit die Meisterschaft gesichert habe – 2:0.

 

Unmittelbar danach vermeldete auch seine Schwester das Einfahren des vollen Zählers, womit sogar der zwischenzeitlich für unmöglich gehaltene Mannschaftssieg feststand – 3:0.

 

Als wenn dies das Signal gewesen wäre, stellte Behzad seine verzweifelten Abwehrbemühungen ein und sorgte damit für das Endergebnis – 3:1.

Fazit:

Dank einer kämpferischen Leistung und einer gehörigen Schützenhilfe wurde das SAisonziel erreicht und damit ein deutliches Zeichen gesetzt. Nicht nur, dass unsere Zweite den Gipfel der Landesliga Süd erklommen hat, ihr gelang dies auch, ohne je in Stammbesetzung angetreten zu sein und unter denkbar schwierigen Umständen. Wirklich stark!

Besonders erfreulich war, dass die zahlreichen Ersatzspieler sich bewährt haben, sodass in der neuen Spielzeit eine erfolgreiche Titelverteidigung nicht von der Hand zu weisen ist.

Warten wir es ab, erfreuen wir uns am ersten Titel der Saison und trainieren wir vor allem weiterhin fleißig weiter, um den Kader weiter zu stärken. Bis dahin wünsche ich viel Spaß mit dem Ligamanager und den dort einzusehenden Partien.

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