In Schutt und Asche
Was im letzten Bericht über unser Abschneiden in der „3. Quarantäne-Liga“ noch nebulös umrissen wurde, sollte sich bereits am Sonntag in eine brutale Realität wandeln. Wir taten ernsthaft Dinge, die lange in der Erinnerung unserer Gegner haften bleiben werden. Dinge, die so grausam waren, dass sie uns schnurstracks in den Abgrund der fünften Liga stießen. Unglaublich!
Offenbar hatten die meisten Schachfreunde meine jüngsten Zeilen in der Art verstanden, dass lediglich drei bis vier Aktive ausreichen würden, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen, lässt es sich doch nicht anders erklären, dass wir am Turniertag mit dem Negativrekord von nur neun Spielern glänzten, wo doch sieben Akteure in die Wertung kamen.
Zugegeben, für die Statistik brachten wir immer noch zehn Spieler an die Rechner, doch da uns Altmeister „Jaques“ nach nur einer Partie wieder hatte verlassen müssen, kämpften „Alex221“, der leider nach sieben Begegnungen ebenfalls die Segel strich, „ambaras“, „MLankers“, „Rasurpur“, „Robbat“, „Schach_du_Nase“, „Sciencemelon69“, „SFA_Gang“ und „Uli001“ von Anfang an ums nackte Überleben.
Wie man dies sicherzustellen gedachte, das hing zum Teil von der Persönlichkeit, überwiegend jedoch vom Alter ab. So setzte die Jugend, allen voran der wieder einmal überragende „SFA_Gang“, auf die Halbierung der Bedenkzeit für die wage Aussicht auf einen Extrapunkt wegen gelebter Tollkühnheit, während der letzte Vertreter der alten Garde, seines Namens „Schach_du_Nase“, im Bewusstsein seiner Unzulänglichkeit im Bereich des Schnellspielens gänzlich auf den „Berserker-Modus“ verzichtete.
So lieferte man sich einen packenden Vierkampf mit dem SC Kreuzberg e.V., dem hiesigen SC Garching und einem Verein – Vielleicht war es aber auch ein Zusammenschluss – aus der fernen Türkei um den Klassenerhalt, während ein marokkanischer Klub frühzeitig als Absteiger feststand.
Das Schlachtenglück wogte hin und her, sodass ein Klassenerhalt tatsächlich möglich gewesen wäre, wenn nicht ausgerechnet die „Alte Garde“ zum Ende hin in Gewinnstellung statt eines vollen Zählers die Niederlage durch ein Selbstmatt in eins vorgezogen hätte. Dieser Partieverlust hatte fatale Folgen, denn neben den fehlenden Punkten riss zugleich die Siegesserie, was die Mannschaft wertvolle Punkte kostete.
Am Ende sollten genau diese Punkte für den Verbleib in der vierten Liga fehlen, was große Freude beim Zweitligisten aus Garching ausgelöst haben dürfte, durfte er sich doch mit nur vier Zählern Vorsprung den rettenden siebten Platz sichern. Meinen Glückwunsch dazu.
Selbstverständlich soll niemandem die traurige Wahrheit vorenthalten werden, weshalb an dieser Stelle der obligatorische Hinweis auf die offizielle Turnierseite erfolgt. Alle jene, die die Zeit finden sollten, sich über Stunden an unserem Leid zu weiden, sind herzlich eingeladen, uns am Donnerstag dabei zu unterstützen, den Weg nach oben anzutreten. Nur Mut! 😉