Opfer der Rahmenbedingungen
Lange Zeit, vielleicht sogar zu lange, hegten wir Schachfreunde die Hoffnung, dass eine baldige Rückkehr zur Normalität möglich sein wird, was natürlich auch persönliche Treffen im Rahmen eines Trainings- und Spielbetriebs beinhaltet hätte. Allerdings wurde diese Hoffnung in den letzten Monaten derart oft enttäuscht, dass wir am Freitag weiteres Neuland betraten, indem wir unseren ersten Spielabend „im Netz“ abhielten.
Zu verdanken hatten wir dieses Ereignis unserem neuen, nein, korrekterweise müsste es heißen, unserem ersten, wenn auch vorerst nur kommisarischem Spielleiter Alexander Dommnich, der sich ein Herz nahm, alles Erforderliche in die Wege leitete und uns schon bei der kurzfristig angesetzten Premiere einige schöne Stunden bescherte. Herzlichen Dank! 🙂
Seit unserer Vereinsgründung im Mai 2012 war der wichtige Posten des Spielleiters bei uns vakant, weshalb wir, vermutlich als einer der wenigen Vereine überhaupt, noch nie eine Vereins- oder Blitzmeisterschaft ausgespielt haben. Entsprechend hatte sich unser Angebot auf das Training und spontane Turnierchen beschränkt, was zwar durchaus gerne angenommen wurde, alle aber irgendwie etwas vermissen ließ.
Dass sich dieser Zustand, mit dem wir uns bereits abgefunden zu haben schienen, ausgerechnet in der Zeit des Ruhens des Trainings- und Spielbetriebs ein Ende finden würde, daran hätte niemand auch nur zu träumen gewagt. Deswegen klang es auch wie der Beginn eines Märchens, als auf die Einladung zur Jahreshauptversammlung hin, welche übrigens nicht hatte stattfinden dürfen, sich jemand leise, ja beinahe schüchtern meldete und fragte, ob man es sich vorstellen könne, ihn mit der Aufgabe eines Spielleiters zu betrauen?
Selbstredend wurde diesem zart geäußerten Wunsch kein Hindernis in den Weg gelegt, sodass Alexander schon alsbald seine Tätigkeit aufnahm und sich umfassende Gedanken darüber machte, wie er seinen Teil dazu beitragen könnte, uns Schachfreunde noch attraktiver zu machen.
Ein Ergebnis seiner Überlegungen war unter anderem ein virtueller Spielabend auf Lichess, den er liebevoll „Virtuelle Zitadelle Arena“ nannte, was uns alle an unsere geliebte Spielstätte erinnerte, in der wir neben wenigen Misserfolgen eine Unmenge an Siegen hatten feiern können. Geplant war zwar ein Schnellschachturnier, doch stand dieses keineswegs im Vordergrund, vielmehr lag der Fokus auf das Gesellige.
Entsprechend wurde der „Chat“ ausgiebig genutzt, unabhängig davon, ob man eine Partie gespielt hat oder nicht, sodass ein Hauch eines Vereinsabends entstand. Keineswegs auch nur in die Nähe eines persönlichen Treffens rückend, aber doch derart schön, um die Sehnsucht nach der „guten, alten Zeit“ weiter zu steigern.
Wie bereits erwähnt, diese Art des Spielabends ist sicher auf die Dauer keine Alternative zum allfreitaglichen Besuch unserer „Zitadelle“ am Drei-Auen-Platz, aber es ist zumindest eine Möglichkeit, uns in großer Runde „wiederzusehen“, weshalb ich meinen eingangs geäußerten Dank nochmals wiederholenn möchte. Danke dafür. 🙂
Ach Alex,
Ihr seid klasse, dein Bericht macht Lust, auch mal reinzuschneien, aber wie fast immer bei mir, heute schon verplant. Viel Spass euch und gutes Gelingen
Thomas K.