Kreisliga 2, 5. Spieltag: Schachfreunde V – SGA II
Sehr netten Besuch bekamen wir diesmal mit der fünften Mannschaft: Die Zweite der SGA war zu Gast. Dass sie mit zwei Damen antritt, schlägt sich sogleich positiv auf die Atmosphäre nieder.
Dominik Schr. (Brett 6) feierte Premiere in einer Achtermannschaft. Er stieß früh seinen h-Bauern vor und zerstörte den gegnerischen Königsflügel. Mit dem Bauern auf h6 und seinem Läufer auf g7 bedrängte er den König auf h7. Er spielte weiter aggressiv, seine Dame drang in die gegnerische Stellung. Schwarz suchte Gegenspiel und hoffte schon, mit der Dame am Damenflügel, wohin Dominik rochiert hatte, ein Dauerschach erreicht zu haben. Doch der Läufer auf g7 ging die lange Diagonale entlang zurück auf b2. Das war zugleich ein Abzugsschach und die Mattdrohungen waren nicht mehr zu parieren. Eine tolle Partie von Dominik – konzentriert, selbstbewusst, energisch und gewohnt klug (1:0).
Leos Gegner (Brett 4) musste am Königsflügel weiße und am Damenflügel schwarze Felderschwächen hinnehmen, sodass die Stellung nach dem Tausch der meisten Leichtfiguren verheißungsvoll wirkte. Auch der schlechte schwarzfeldrige Läufer des Gegners machte Hoffnung. Leo gewann in der Folge auch die Qualität für einen Bauern. Doch Leo überließ Turm und Dame von Schwarz die offene e-Linie, während seine Türme auf der d-Linie einem gedeckten gegnerischen Bauern gegenüberstanden. So konnte ein Turm in Leos Lager dringen und dieser musste einen weiteren Bauern geben. In etwas unklarer Stellung einigte man sich auf Remis (1,5:0,5).
Dominic behielt an Brett 2 in der Eröffnung das Läuferpaar, während seine Gegnerin zwei Springer hatte und am Damenflügel offensiv, aber wenig wirkungsvoll postierte. Die Läufer hingegen strahlten von a1 und b1 aus übers ganze Brett. Zudem gab es bei Schwarz Bauernschwächen und Dominic belagerte einen Zentrumsbauern. Der und ein weiterer Bauer gingen verloren, dadurch bekam er zudem einen gedeckten Freibauern. Schwarz konnte dessen Vorrücken und die Umwandlung nicht verhindern (2,5:0,5).
Bei Michael Schr. entwickelte sich an Brett 1 ein wildes Spiel, weil er seinen Gegner noch in der Eröffnung dazu einlud, sich mit der Dame am unentwickelten Damenflügel auf b7 zu bedienen. Doch wer A sagt, muss auch B und darauf eventuell Aua sagen: Weiß musste nolens volens auch noch den Turm auf a8 schlucken und die Dame ins Abseits stellen. Dort drohte ihr die Gefangennahme, vor allem aber war der weiße König in der Mitte gestrandet und Michaels Dame räumte nun ihrerseits den weißen Damenflügel ab. Den Königsflügel konnte Weiß lange überhaupt nicht entwickeln. Als das endlich gelang, waren die schwarzen Figuren schon zu aktiv. Es gab immer wieder Mattdrohungen und Weiß konnte Materialverlust nicht mehr vermeiden (3,5:0,5).
Denis’ Gegner (Brett 5) hatte am Ausgang der Eröffnung durch vorgeschobene Zentrumsbauern etwas Raumvorteil, doch Denis gelang es, einen dieser Bauern auf halboffener Linie zu schwächen. Bei nur noch wenigen Figuren auf dem Brett eroberte er den Bauern schließlich und hatte einen soliden Freibauern am Damenflügel mehr. Das Turmendspiel mochte er angesichts des Standes im Mannschaftskampf aber nicht mehr ausfechten (4:1).
An Brett 8 hatte Daniel in seiner ersten Partie für die Fünfte nach der Eröffnung großen Raumvorteil. Das Spiel war aufs Zentrum fokussiert, wo Daniel an einem günstigen Durchbruch arbeitete. Zudem hatte Schwarz am Königsflügel Bauernschwächen. So verfolgte Daniel den Plan, in ein Bauernendspiel abzuwickeln. Das gelang ihm hervorragend und technisch sauber gewann er es (5:1).
Le Thien (7) hatte lange ein volles Brett und machte Druck am Damenflügel. Sein König war in der Mitte verblieben, doch konnte Weiß das nicht ausnutzen und eine Rochade war jederzeit möglich. Nach längerem Geplänkel büßte Le Thien einen Zentrumsbauern ein, doch dank der nun eingetretenen Verschärfung des Spiels konnte er ihn bald zurückgewinnen. Da keiner der beiden größere Chancen auf einen Sieg sah, endete die Partie unentschieden (5,5:1,5).
In meiner Partie (Brett 3) verlief die Eröffnung zäh und wir verbrauchten für sie schon viel Zeit. Ich konnte günstig Läufer und Springer tauschen und bei meiner Gegnerin einen rückständigen d-Bauern schaffen. Nach Abtausch der Damen und von Bauern auf dem Damenflügel konnte ich dort auch einen Freibauern vorstoßen. In beiderseitiger Zeitnot fesselte ich zwar einen Springer auf der Grundreihe, fand aber nicht den Gewinnweg und büßte sogar meinen Freibauern ein. Auch die halbe Stunde, die wir nach dem 40. Zug bekamen, schöpften wir aus (in der Kreisliga wird ja leider ohne Inkrement gespielt). Beide hatten wir noch Turm und Springer, Bauern gab es nur noch am Königsflügel. Meine Gegnerin drängte meine Figuren mit ihren zurück, vermochte aber ihren Mehrbauern nicht zu verwerten. Als wir beide nur noch zwei, drei Minuten auf der Uhr hatten, konnte ich den Springer tauschen und einen Bauern zurückgewinnen (6:2).
Damit haben wir den zweiten Platz mit 7:3 Punkten gefestigt. Im März geht es am vorletzten Spieltag gegen Göggingen II. Details zur Begegnung sind wie immer im Ligamanager zu finden: https://www.ligamanager.schachbund-bayern.de/augsburg/ergebnisse/spielplan.htm?ligaId=2156. Der SGA wünschen wir ganz viel Erfolg in den verbleibenden beiden Matches!