Jugendspiele

Kreisliga 2: Kriegshaber IV – Schachfreunde V

Am letzten Spieltag der Kreisliga 2 ging es für unsere Fünfte darum, den Aufstiegsplatz zu verteidigen. Dazu musste ein Sieg beim Tabellenletzten Kriegshaber V her. Für den ging es zwar um nichts mehr, aber das machte die Aufgabe nicht leichter.

Wir traten mit einer sehr jungen Mannschaft an, was daran am deutlichsten wird, dass Leo F. unser zweitältester Spieler und geradezu ein Senior war.

An Brett 4 machte Alexandra mit Schwarz von Anfang an Druck und fesselte mit der Dame einen gegnerischen Springer lästig. Im Verlauf der folgenden Verwicklungen gewann sie bald eine Figur. Nach Damen- und Turmtausch erreichte sie ein leicht gewonnenes Endspiel (1:0).

Nur kurze Zeit später hatte auch der Senior Leo F. (Brett 3) eine Gewinnstellung erreicht. In einer zweischneidigen Stellung ausgangs der Eröffnung, in der allerlei Bauern bedroht waren und teils auch geschlagen wurden, hätte der Gegner zunächst Material gewinnen können. Das übersah er und stattdessen schluckte er einen vergifteten Bauern, was auch Leo eine Mehrfigur einbrachte. Der Rest war Technik (2:0).

Leo G. (Brett 5) spielte in seiner ersten Kreisligapartie beachtlich routiniert. Er verschaffte sich nach dem Tausch einiger Figuren einen gedeckten zentralen Freibauern, durch den er beständig Druck auf den Gegner ausübte und langfristigen Vorteil hatte. Den konnte er schließlich verwerten (3:0).

An Brett 1 rochierten die Gegner auf entgegengesetzten Seiten und es gelang Michael Schr., seinem Gegner einen isolierten Damenbauern zuzufügen, der diesem keinerlei Vorteil verschaffte, zumal auch die Damen bald verschwanden. Michael machte nicht nur auf den Bauern Druck, sondern fügte Schwarz am Königsflügel geschickt weitere Schwächen zu. Da zudem seine Figuren aktiver standen, geriet der Gegner wohl in Verzweiflung und verlor beim Versuch, das Ruder herumzureißen, entscheidend Material (4:0).

Ganz so locker, wie das bis hierher klingt, verlief der Mannschaftskampf aber nicht. An drei weiteren Brettern sah es schlecht aus und bei Daniel (Brett 8) war die Situation noch etwas unklar.

Philipp (Brett 6) hatte aus der Eröffnung heraus Sorgen und bald mehrere Bauern und weiteres Material weniger. Er kämpfte noch lange, aber das war letztlich aussichtslos (4:1).

An Brett 2 stand ich in der Eröffnung passiv. Als sich das Zentrum öffnete, hätte ich eine Figur gewinnen können, sah die ungewöhnliche Taktik (meine Dame hätte nach einer Tauschaktion eine gegnerische Leichtfigur auf der Linie eines ungedeckten Turms gefesselt) aber nicht. Stattdessen war meine Dame kurz darauf überlastet und mein Damenflügel brach zusammen. Das war hoffnungslos, da meine Figuren weiter viel zu passiv standen (4:2).

Mykyta (Brett 7) hatte für einen rückständigen zentralen Mehrbauern des Gegners zunächst Kompensation durch aktive Figuren und gewisse Angriffsmöglichkeiten am Königsflügel. Diese materialisierten sich jedoch nicht. Stattdessen ging ein weiterer Bauer und schließlich auch die Partie verloren (4:3).

Zu diesem Zeitpunkt waren etwa vier Stunden vergangen. Aus einer geschlossenen Stellung heraus hatte sich Daniel einen Stein verschafft, der zugleich Rand-, Mehr- und Freibauer war. Beide hatten noch Dame, Turm und Läufer, Daniel allerdings mehr Raum und den besseren Läufer. Trotzdem war kein einfacher Gewinnweg zu sehen. Als Daniel aber die Damen tauschen konnte, fand er den an Capablanca erinnernden Plan, mit dem König auf weitem Weg in die gegnerische Stellung zu laufen und dem Freibauern Geleitschutz zu geben. Das war das 5:3.

21 Spielerinnen und Spieler kamen in dieser Saison zum Einsatz, darunter sehr viele junge. Das war eine schöne Gemeinschaftsleistung, die am Ende mit einem Aufstiegsplatz belohnt wurde. Favorit waren wir in der Liga sicher nicht.

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