Kreisliga III: 7. Runde; Schachfreunde Augsburg II – Kriegshaber V

(K)eine überzeugende Leistung

 

Die letzte Niederlage gegen Haunstetten war kaum verdaut, da ging es, gleichzeitig mit unserer Ersten spielend, in unseren einenen Räumen gegen Kriegshaber V. Da an diesem Tage auch die  Jugend-Blitzmeisterschaft lief, wo viele unserer Nachwuchsspieler antraten und wir auch durchführten, war also einiges an Organisation zu leisten. Die Belastung unserer Jugend war entsprechend hoch, aber deren Motivation auch. In meiner Mannschaft hatte ich (wieder mal) 3 Stammspieler zu ersetzen und war selber nicht der Fitteste. Und so ist’s gelaufen … 

 

Trotz aller Absagen und Blitzturnier am gleichen Tag, war es Alex und mir gelungen, beide Mannschaften mit 8 Spielern zu besetzen, wobei wir die 2. etwas stärker ersetzten als die Erste, denn schließlich brennt bei unserer Ersten ja nichts mehr an. bei uns evt.schon. Nach der Mannschaftsaufstellung erfuhr ich, daß mein Gegner an Brett 1 wohl nicht kommen würde (dem Blitzturnier geschuldet), und ein alternativer Ersatzmann in eine höhere Mannschaft abberufen wurde.

 

Nach 1 Stunde stand es also

 

1,5 : 0,5

 

denn Erik hatte sich an Brett 3 bereits nach 45 Minuten mit seinem Gegner auf Remis geeinigt. Im Drachen war Erik auf Sicherheit bedacht und nach schnellem Abtausch von Dame und einigen Figuren blieb ein T+L-Endspiel übrig, auf das offenbar beide Spieler keine große Lust hatten, also Remis.

Meine eigene Parte wurde nach 1 Stunde als Gewinn für mich gewertet.

 

Jakob an Brett 4 zeigte etwa eine 3/4 Stunde später, daß er bereits ein „alter Hase“ ist. Den ganzen Tag bei der Blitzmeisterschaft und dann noch das Mannschaftsspiel war einfach zu viel. Ungewöhnlich für ihn, spielte er etwas zu sorglos und erspielte sich eine vorteilhafte Mittelspielposition heraus, aber nur um sie gleich mit einem völig unnötigen Qualitätsverlust zu zerstören. Danach ließ ihn nur die Unerfahrenheit seines Gegners noch den halben Punkt retten, denn dieser hatte scheinbar keine Idee, wie er seinen Vorteil zum Gewinn führen könnte und nahm Jakobs kluges Remisangebot sicherheitshalber an.

 

2,0 : 1,0

 

Als sei nun ein Damm gebrochen, kamen nun die weiteren Ergebnisse Schlag auf Schlag.  Alex zeigte einen sehenswerten Angriff auf den gegnerischen König. Er warf seine Bauern nach vorne, rochierte lang und traute sich auch den Opfereinschlag auf g6 durchzuziehen, der am Ende in einer tollen Mattkombination mündete. Df8+ ist ein Zug, der aller Ehren wert ist. Alle Achtung vor dem mutigen Angriff, der mit einem schnellen Zusammenbruch der gegnerischen königsstellung belohnt wurde.

Hier hat Alex eine seiner schönsten Partien abgeliefert. Super !

 

3,0 : 1,0

 

An Brett 8 einigte man sich auf ein Remis. Gunter kam besser aus dem Königsgambit heraus und hatte in einem Damenlosen Mittelspiel Initiative und einige Stellungsvorteile. Aber er hatte keine Lust auf ein möglichweise zähes Mittel-/Endspiel und so wurde ein Remis draus, wobei hier eher ein voller Punkt für die Schachfreunde zu holen war. Aber Remis ist ok.

 

3,5:1,5

 

Gleich darauf durfte Mehran die Früchte seiner Arbeit, bzw. die Früchte des gegnerischen Patzers einfahren. Sein Gegner hatte sich so auf einen Opferangriff versteift und ihn auch todesmutig durchgeführt, daß er ein kleines Zwischenschach mit Gabel auf die Dame leider übersah. Mit einer Dame mehr ist natürlich der Sieg nicht mehr zu vergeben. Auch alle verzweifelten Züge seines Gegners und der hemmungslose Bauernsturm  auf seinen entblößten König ließ Mehran nur cool an sich abtropfen. Vielleicht aus Respekt dafür ließ sich sein Gegner, nachdem alles abgewehrt war, von Mehran Matt setzen. Ein sauberer technischer Pflichtsieg, nach einem laaangen Schachtag für Mehran.  Gut gemacht.

 

4,5 : 1,5

 

So, der Mannschaftssieg war da. Nun ging es um die Brettpunkte. An den Brettern 6 und 7 wurde noch hart gekämpft. Steven stand gut (Remis bis Gewinn), Paul eher auf Verlust. Steven erarbeitete sich nach einem guten Start gegen die etwas passive Philidor-Verteidigung seines Gegners, ein Mittelspiel mit 2 Türmen und einer Leichtfigur den Läufer gegen einen Springer. Da Bauern auf beiden Brettseiten standen, eher ein Vorteil. Leider übersah er aber plötzlich, daß der geschlagene Bauer ausreichend gedeckt war und hätte nun seinen Läufer für 2 Bauern geben müssen. Es war wohl der Ärger über sich selbst, der ihn zum anschließenden Turmabtausch führte und damit zu einer verlorenen Endspielposition, wo sein Gegner einfach einen Springer mehr und einen entfernten Freibauern hatte. Keine Chance mehr. Aus. Da war mehr drin.

 

4,5 : 2,5

 

Und was war bei Paul los ? Er kämpfte noch mit dem Mut der Verzweiflung seine Partie, in der er schon früh einen Läufer eingestellt hatte. Danach tauschte er auch noch Figuren ab. Er verteidigte noch so gut er konnte, aber letztlich war nichts mehr zu retten. Vielleicht hätte er (wie Jakob) zum rechten Zeitpunkt ein Remisangebot versuchen sollen.

 

4,5 : 3,5

 

Fazit:

Wir haben den Mannschaftspunkt. Weitere Brettpunkte bleiben uns verwehrt. Keine überzeugende Mannschaftsleistung, sondern nur ein knapper Sieg, aber unsere Jugend hatte auch einen sehr langen Schachtag. Wir spielen nun zwar immer noch oben mit, aber unsere Verfolger bringen sich bereits in Position.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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