Kreisliga III: 6. Runde; Schachfreunde Augsburg II – Steppach II

Treffen der Generationen

 

Am 6. Spieltag durften wir Gastgeber für Steppach 2 sein, wobei parallel auch noch unsere 3. und 4. Mannschaft spielte. Wir hatten also „volles Haus“.

Wir trafen auf alte Bekannte und es zeigte sich, daß sich an vielen Brettern ein Generationentreffen zu sehen war. In den Reihen unserer 2. Mannschaft spielen eben doch mehrere Kinder, wogegen unsere Gegner schon mit deutlich mehr Lebens- (und Schacherfahrung) aufwarten konnten.  Daß Schach ein Spiel für jung und alt ist, ist eine Besonderheit unseres Sports, die man woanders kaum findet. An diesem Abend zeigte es sich deutlich.

 

Leider blieb mein Gegner an diesem Abend dem Brett fern, sodaß ich zwar nach 1 Stunde ein + eintragen konnte, aber ich hätte lieber gespielt.  An Brett 2 konnte Alex S. bald eine Qualität gewinnen und die Bauernstellung des gegners schwächen. Ein folgendes Verzweiflungsopfer brachte nur die schnelle Niederlage und uns einen Punkt.

 

An Brett 4 hungerte Erik in der Eröffnung den Skandinavier aus, nutzte zwar nicht alle Möglichkeiten, sein Sieg war aber nie gefährdet.

 

Ich wurde schon vor Spielbeginn darauf hingewiesen, daß Robert müde sei und das macht sich bei einem kind durch Konzentrationsschwächen bemerkbar. Er spielte weit unter seinen Möglichkeiten und vergab die Partie. Ein Remisangebot in verlorener Position wurde von ihm stolz abgelehnt.  Es sollte unsere einzige Null bleiben.

 

Unser junger, „alter Hase“, Jakob, ließ einen ungestümen Angriff seiner Gegners cool abtropfen und biß dann im richtigen Moment zu. Das Zwischenschach, was er geben konnte, kostete einfach mal den Springer, der vorher so frech einen von Jakobs Bauern verspeist hatte. Damit war der gesamte Angriff hin und Jakob spielte die Mehrfigur seelenruhig nach Hause. Trocken und abgebrüht verwertete er seinen Vorteil und sein Gegner erlaubte ihm (vielleicht als Anerkennung seiner Leistung in jungen Jahren) ein sehenswertes Matt mit Turm und 2 Springern . Geeignet für ein Schachlehrbuch über’s Mattsetzen.

 

Unsere Katarina kam erst durch einen taktischen Fehler ihres Gegners in Vorteil. Als sich der Schlachlärm legte, zeigte sich, daß sie mit 1 Mehrbauern aus dem Gemetzel hervor ging. Dazu war noch ein gegnerischer Bauer isoliert. Das kann man doch gewinnen. Und das tat sie auch, nachdem beim nächsten taktischen Gemetzel nicht nur ein Mehrbauer raussprang, sondern das Matt.  Gut gemacht !

 

An diesem Abend war Steven in Kampfeslaune. Er warf alles gegen den gegnerischen König, drückte ihn in der Ecke fest, verfehlte aber die stärkste Fortsetzung und vergab letztlich seinen deutlichen Vorteil. Auch sein Figurenopfer konnte nicht mehr den Durchbruch erzwingen. Der Angriff lief sich tot und erschöpft vom gelieferten Kampf einigte man sich auf remis.

 

Als schon fast alle gegangen waren spielte immer noch Mehran. Er kämpfte um einen halben Punkt und mußte dafür einiges an Arbeit leisten. Er war der Niederlage nahe, konnte sich aber geschickt retten und brachte so nach voller Spielzeit das remis nach Hause.

 

Ein deutliches 6:2 war das Ergebnis dieses Abends. Im Gedächtnis bleiben wird aber eher das Erlebnis des Treffens der Generationen.

(JB)

 

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