Bayerische Blitz-Einzelmeisterschaft 2013

Scheitern mit Ansage

 

Obwohl mir die Qualifikation zur Landesmeisterschaft nur mit viel Glück gelungen war und man mir schon auf schwäbischer Ebene deutlich vor Augen geführt hatte, dass ich über einen erheblichen Trainingsrückstand im Blitzschach, und leider nicht nur da, verfüge, hatte ich keine Zeit, mich diesem Missstand zu widmen und fuhr einfach so nach Rosenheim, wo ich als gerechte Strafe meine schlechteste Bayerische Blitz-Meisterschaft erleben musste.

 

Dabei hatte alles sehr vielversprechend begonnen, denn die Anreise in Gesellschaft von Korbinian Nuber verlief reibungslos und war ausgesprochen kurzweilig gewesen. Auch waren wir beide dermaßen früh am Spielort eingetroffen, dort fanden wir übrigens ausgezeichnete Spielbedingungen vor,  dass wir nicht nur ausreichend Zeit hatten, uns von der Autofahrt etwas zu erholen, wir hatten sogar die Gelegenheit, die ein oder andere Blitzpartie zu spielen, um uns so auf das Turnier einzustimmen.

 

Doch das alles verlor mit dem Beginn des Turniers jedwede Bedeutung, denn die Wahrheit ist ja bekanntlich auf dem Brett zu finden und was ich da ab der ersten Runde zu sehen bekam, das war ein Traum. Aber leider ein Alptraum! Von Beginn an war ich nämlich immer wieder nicht in der Lage, mit Mehrmaterial, teilweise sogar bis zu einer Mehrfigur, zu gewinnen und musste aufgrund knapper Zeit in Punkteteilungen einwilligen oder aber die Zeit überschreiten. Dieses Desaster schaute ich mir bis zur 8. Runde an und entschloss mich von da an, einfach schneller zu spielen. Dabei ließ ich jedoch außer Acht, dass ja unter der Zunahme des Tempos mein Spiel leiden könnte. Ein Umstand, der sich nur allzu grausam in Erinnerung rufen sollte.

 

So löste ich zwar meine Probleme den hohen Bedenkzeitverbrauch betreffend, durfte mir dafür aber im Gegenzug Stellungen anschauen, die von so manchem Augenarzt wegen der Gefahr einer Erkrankung an „Augenkrebs“ verboten worden wären. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der von mir erhoffte Erfolg ausblieb und ich stattdessen Niederlagen anhäufte, die zunächst von leichter Häme alter Bekannter begleitet wurden und sich dann bis zum Mitleid steigerten. Das war bitter!

 

Da stellte es auch keinen Trost dar, als bei der Siegerehrung – Ergebnisse gibt es hier – ein Vertreter des gastgebenden Vereins wohl aufmunternd meinte, dass mein Abschneiden für einen designierten Spieler der Augsburger A-Klasse doch sehr beachtlich gewesen sei, was wiederum für eine gewisse Erheiterung bei so manchem Teilnehmer führte. Wie heißt es so schön: „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen!“

 

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