Bayerische Blitzschach-Einzelmeisterschaft 2019

Im Zeichen der Jugend

 

 

Noch im vergangenen Jahr hatten Zarko und ich eher den Status von Zaungästen inne, hatten wir doch bei der Vergabe der ersten Plätze nie ernsthaft mitreden können.

 

Doch die diesjährige Meisterschaft verlief gänzlich anders, sodass wir nicht nur munter mitmischten, es stand vielmehr am Ende des Tages eine faustdicke Überraschung im Raum. 🙂

 

Ein weiteres Mal wurde das bewährte Organisationsteam der Kelheimer mit der Ausrichtung einer Bayerischen betraut und selbstredend sollte sich wieder alles als vorbildlich herausstellen. Daher bleibt zu hoffen, dass der Elan der rührigen Oberpfälzer so schnell nicht erlahmen wird, sodass noch so manche Meisterschaft in Kelheim ausgerichtetet werden wird.

 

Wie dem auch sei, auf alle Fälle machten Zarko und ich uns auf, um das bedauernswerte Abschneiden des Vorjahres vergessen zu machen. Dafür brachte mein Junior die wesentlich besseren Voraussetzungen mit, denn während er als strahlender Bezirksmeister zum Turnier antrat, bestand meine Vorleistung darin, einen Freiplatz beantragt zu haben, dem mangels besserer Alternative entsprochen worden war.

 

Doch davon abgesehen, gut, der Umstand, dass ich gänzlich untrainiert war, sollte vielleicht auch noch eine Erwähnung finden, war ich bestens vorbereitet und wollte meine Defizite mit Leidenschaft kompensieren.

 

Soweit zumindest der Plan, der immerhin ganze vier von 27 Runden bestand haben sollte. Danach stellte sich nämlich heraus, dass gute Stellungen bei „hängendem Plättchen“ nur einen relativen Wert haben, weshalb ich in der Folge bis zur Mittagspause mit 6,5/11 geführt wurde.

 

Das musste besser werden und entsprechend entschlossen bestritt ich den zweiten Durchgang, der mit 5/6 auch verheißungsvoll begann. Lediglich dem späteren Turniersieger hatte ich mich in dieser Phase geschlagen geben müssen – Mann, bin ich da verprügelt worden! -, sodass ich mich der Spitze annähern konnte.

 

Dann jedoch wieder das alte Trauerspiel, welches zwangsläufig Niederlagen nach sich zog und mich am Ende mit 18/27 als Sechster einlaufen ließ. Kein Titel, kein Treppchen und knapp an den Preisrängen vorbei, aber wenigstens vorqualifiziert für die nächste Meisterschaft.

 

 

Gänzlich anders Zarkos Auftreten, der, durch die U20-Jugendliga und diverse Blitzturniere gestählt, mit einem wünschenswerten Selbstvertrauen an den Start ging und dabei immer wieder etwas mit seinem Startplatz, der weit unten angesiedelt war, kokettierte.

 

Dass er dies nicht lange hatte tun müssen bzw. die anderen Teilnehmer ihm dies nicht abkauften, das lag an seiner Schlagzahl, im wahrsten Sinne des Wortes, denn er legte mit 9,5/10 los und hätte wohl auch die elfte Runde für sich entschieden, wenn er sich gedanklich nicht schon in der Pause befunden hätte. Aber selbst die Niederlage konnte ihm die Tabellenführung, die er von Anfang an innehatte, nicht nehmen.

 

Nach einem feinen Mahl im mittlerweile bestens bekannten Restaurant, bestand kurz die Befürchtung, er könne einbrechen, denn die Niederlagen häuften sich, was den Verfolgern erlaubte, bis auf einen halben Zähler heranzukommen.

 

Doch Zarko fing sich wieder und beeindruckte in den Runden 24-26, als sich so mancher wehmütig das Ende des Turniers herbeisehnte,  mit drei schönen Siegen, die ihn den hauchdünnen Vorsprung in die letzte Runde retten ließen.

 

Hier traf er auf seinen ärgsten Verfolger, den hiesigen IM B. Grimberg vom TSV Haunstetten. Es war klar, dass dem Verfolger nur ein Sieg etwas half, weshalb die Partie entsprechend angelegt wurde. Aber auch Zarko machte nicht den Fehler des „Remis-reicht-Syndroms“ hielt voll dagegen und so bot sich dem Publikum eine packende Partie, an deren Ende unser Zarko das Brett als Sieger und neuer Bayerischer Blitzmeister verließ. Meinen herzlichen Glückwunsch! 🙂

 

 

Fazit:

 

Eine schöne Meisterschaft, die natürlich umso heller erstrahlt, weil Zarko den Lorbeerkranz mit nach Augsburg nehmen durfte. Wirklich beeindruckend und es bleibt abzuwarten, wohin ihn die Reise noch führen wird.

 

Für uns Schachfreunde ist es zudem äußerst beruhigend, dass wir mit ihm und Misa über zwei besonders starke Blitzspieler verfügen, die, ergänzt um den einen oder anderen aus unseren Reihen, eine ernstzunehmende Größe bei Mannschaftsblitzturnieren darstellen.

 

Um die Zukunft müssen wir Schachfreunde uns jedenfalls momentan keine allzu großen Sorgen machen. 🙂

 

Die Abschlusstabelle möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Diese und einen Bericht des Ausrichters könnt ihr hier ersehen. Viel Spaß dabei und genießt den Anblick. Ich mache das nach wie vor. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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