Viel Spaß mit dem mal wieder verspäteten Bericht zu unseren ersten beiden Spielen in der Oberliga, bei denen mal wieder gezaubert wurde!
1. Spieltag SK Passau – SF Augsburg 1
Unser 1. Spieltag fand am 12.10 beim Aufsteiger aus Passau statt. Trotz langer Anfahrt mit einer halben Stunde mehr Schlaf im Rücken begannen um 10:30 Uhr die Partien, hier nochmal ein Dank an die Gastgeber für das Entgegenkommen bei der Verlegung. Am Ende stand für uns ein souveräner 6:2-Erfolg und damit ein geglückter Sasionauftakt. Alle Statistiken und Partien können wie immer über den Ligamanager eingesehen und nachgespielt werden.

Filip spielte mit Weiß an Brett 1 perfekt. Allerdings tat es ihm sein Gegner gleich, beide kannten sich weit über die Eröffnung heraus aus und so einigten sich die beiden nach erfolgreicher Zeitkontrolle auf ein blitzsauberes Remis.

Wesentlich zweischneidiger war die Partie von Zarko an Brett 2. Ein frühes elegantes Springermanöver über h8 nach f7 bereitete Zarkos Durchbruch im Zentrum vor. Im Folgenden gewann er trotz Zeitnot und Qualitätsopfer durch seine aktiven Figuren die Oberhand und entschied die Partie später souverän im Angriff. Außerdem frei nach dem Motto „When you see mate in one, look for better!“ 😉

Vadim spielte eine klassische Vadim-Partie, fehlerfrei aus einer ruhigen Stellung heraus und nutzte dann die taktische Chance, die ihm sein Gegner bot, eiskalt aus. Die Verwertung mit 2 Läufern gegen den Turm war dann ein Kinderspiel.

Alex Vuckovic konnte mit dem Taimanov/Poulsen-Sizilianer seine Klasse unter Beweis stellen. Nachdem Weiß im Mittelspiel einen Bauern opferte, verschwand die Kompensation einige ungenaue Züge später, und kurz darauf gewann Alex dann auch schon eine ganze Figur. Sehr souverän gespielt, immerhin 97% Genauigkeit (Lichess) 🙂

Auch Quang brachte den ganzen Punkt nach Hause. Nachdem er im frühen Mittelspiel einen durchaus gefährlichen Angriff abwehren konnte, ging die Partie schnell in ein Turmendspiel über, in welchem Quang die Bedeutung der Figurenaktivität demonstrierte.

Ich (Uli) durfte mich am Ende mit einem Remis mehr als glücklich schätzen. Nach der Eröffnung schätzte ich die Stellung falsch ein, nur um wenig später reumütig eine Qualität abzugeben, um den weißen Angriff in ein verlorenes Endspiel umzuwandeln. Dort ließ mein Gegner mehr Aktivität zu als nötig, allerdings war die Gewinnbreite zu hoch, selbst als dachte mich in einem Endspiel Läufer + Bauer gegen 2 Bauern gerettet zu haben. Dann manövrierte mein Gegner zweimal unglücklich, möglicherweise, als er die Gewinnidee dann bereits gesehen hatte, und ließ mich in die dreimalige Stellungswiederholung entkommen. Uiuiui

In der mit Abstand längsten Partie des Tages musste Adnan Balic leider am Ende eine Niederlage einstecken. Gegen die königsindische Verteidigung stand Adnan lange sehr bequem, bis sich die Stellung öffnete und dynamisch wurde. In beidseitiger Zeitnot gab es dann Chancen auf beiden Seiten (wortwörtlich auf dem Damen- bzw. Königsflügel, wie so oft im Königsinder), bis die vorgerückten schwarzen Figuren im Endspiel entscheidend waren. Trotzdem stark gefightet!

Michi Schrimpf an Brett 8 war am schnellsten fertig, und das mit einem souveränen Schwarzsieg. Die taktischen Abwicklungen im Zentrum hatte er deutlich besser im Griff als sein Gegner und so war es wenig verwunderlich, dass er, nachdem der Rauch verflogen war, mit einem Mehrbauern kurz vor der Umwandlung, sowie einer dominanten Stellung zurückblieb. Sehr stark gespielt!

2. Spieltag SF Augsburg 1 – SC Erlangen
Eines der Topspiele stand bereits am 2. Spieltag an, als wir am vergangenen Sonntag, 26.10. den SC Erlangen zu Gast hatten. Diesmal hatten wir durch die Zeitumstellung theoretisch sogar eine Stunde mehr Schlaf, vielleicht ist das ja unser Erfolgsrezept. Unser schlagkräftiges Team wurde an Brett 1 von unserem Debütanten Nikita Petrov angeführt, danach folgten Filip, Zarko, Alex Colovic, Vadim, Alex Vuckovic, ich (Uli) und Vincent.
Die erste Entscheidung fiel nach etwa 3 Stunden bei mir (Uli) an Brett 7. Mit einer kleinen taktischen Kombination konnte ich einen wichtigen Zentrumsbauern gewinnen. Mein Gegner versuchte mit einem Zwischenzug das Gleichgewicht zu wahren, wurde aber durch einen weiteren Zwischenzug ausgekontert und am Ende hingen zu viele Figuren. Nach der Abwicklung hatte ich eine Mehrqualität bei aktiverer Stellung und nur wenige Züge später streckte mein Gegner die Waffen, 1:0 für die Heimmannschaft.

Nur wenig später verbuchte Nikita an Brett 1 das 2:0. Aus einer symmetrischen Stellung heraus hatte Weiß eigentlich immer leichte Vorteile und Nikita haderte mit seinem Spiel wie ich in der Analyse erfuhr. Auf einmal hatte sein Gegner die Chance, unter Figurenopfer einen Bauern zu gewinnen, allerdings waren die Varianten nicht ganz einfach. Während Nikita die Gewinnfortsetzung sah, fand Weiß diese nicht und konnte die Korrektheit des Figurenopfers somit nicht bestätigen. Der Materialvorteil war dann natürlich entscheidend.

Filip machte da weiter, wo er am ersten Spieltag aufgehört hatte, nämlich bei einem Remis ohne große Fehler. Einen Minusbauern aus der Eröffnung konnte er durch Entwicklungsvorsprung schnell wieder zurückerobern, danach tauschte sich schnell fast alles Material ab und schließlich einigte man sich im Turmendspiel auf ein gerechtes Remis, 2,5:0,5

Auch Vincent teilte die Punkte und brachte uns damit weiter auf die Siegerstraße. Vom Nebenbrett sah es in der Eröffnung so aus, als hätte Vincent im scharfen Richter/Rauser-Angriff einen Bauern für nichts gewonnen, natürlich eine Fehleinschätzung meinerseits. Stattdessen war die weiße Stellung schwer zu spielen und der schwarze Königsangriff war durchaus gefährlich. In Zeitnot konnte Vincent dann aber mit einem Figurenopfer genug Gegenspiel kreieren und hatte in einer Stellung sogar eine Gewinnchance. Aus diesem Grund leitete der Gegner die Partie dann mit dem Damentausch unter Materialrückgabe in den sicheren Remishafen, 3:1 für uns.

Bei Vadim war vor Partiebeginn klar, dass er seine schachliche Komfortzone verlassen müsste, schließlich saß ihm der für sein Königsgambit berüchtigte Lukas Schulz gegenüber. Vadim war natürlich vorbereitet und es kam eine Variante mit frühem weißen Figurenopfer aufs Brett. Obwohl Vadim die weiße Initiative gut im Griff hatte, schaffte es Luki ihn immer wieder vor Probleme zu stellen, und auf einmal war die Stellung trotz Mehrturm für Vadim aufgrund seines schwachen Königs wieder ausgeglichen. Weiß verpasste allerdings die Chance den schwarzen Gewinnversuch zu bestrafen und so schaffte es Vadim sich aus der brenzligen Situation hinauszumanövrieren. Die Abtausche waren schließlich unvermeidlich und so dann auch der Sieg durch Vadims Materialvorteil. Eine wilde Partie, aber vor allem das wichtige 4:1.

Damit war der Mannschaftssieg eigentlich schon besiegelt, denn Alex Colovic hatte keinerlei Verlustrisiko und konnte im Turmendspiel mit Mehrbauer drücken. Allerdings leistete sein Gegner zähen Widerstand, sodass Alex am Ende nicht über die Punkteteilung herauskam. Trotzdem ein Spiel auf ein Tor, auch sehr wertvoll im Mannschaftskampf, 4,5:1,5.

Zarko musste sich leider geschlagen geben, was allerdings für den Mannschaftserfolg nicht mehr ins Gewicht fiel. Sein Gegner spielte eine quasi perfekte Partie und konnte leichte positionelle Vorteile im Endspiel Stück für Stück vergrößern. Eigentlich eine typische Zarko-Partie, nur leider diesmal auf der falschen Seite, macht aber nix 🙂 4,5:2,5

Ähnlich wie sein Namensvetter 2 Bretter weiter vorne spielte auch Alex Vuckovic eine Weißpartie auf ein Tor, konnte sich in Zeitnot aber leider nicht mit dem vollen Zähler belohnen. Alex hatte zwischendurch bei beeindruckender Figurenaktivität und Zentrumskontrolle auch noch Königsangriff, doch konnte sich zwischen so vielen guten Möglichkeiten gar nicht entscheiden und ließ seinen Gegner nochmal entwischen. Trotzdem stark gespielt! Endstand 5:3

Fazit: Ein durch die Bank sehr erfolgreicher Sasionauftakt, der Blick auf den Ligamanager macht Freude! Weiter gehts am 16.11 beim Spitzenspiel in Trostberg, das nächste Heimspiel ist am 7.12 gegen München Südost, kommt alle gerne vorbei!




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