Bayerische Jugendeinzelblitzmeisterschaften 2015

Ein schöner Ausflug

 

 

Bevor sich unsere „Blitzer“ auf den Weg zur Landesmeisterschaft im Blitzschach in Kelheim aufmachen konnten, musste zunächst ein größeres logistisches Problem gelöst werden, befand sich doch der nächstgelegene Bahnhof ca. sechs Kilometer weit entfernt vom Turniersaal. Doch Dank der spontanen Hilfe des entsprechenden Referenten, Herrn Oliver Billing, der gleich einen weiteren Fahrer mitorganisierte, lösten sich unsere diesbezüglichen Sorgen in Wohlgefallen auf und so traten Erik, Jakob, Katarina, Robert, Zarko und meine Wenigkeit die Reise nach Niederbayern an.

 

Dort angekommen vermochten wir die Schönheit der Altstadt Kelheims nur zu erahnen, denn wir mussten sofort den Turniersaal aufsuchen und die entsprechenden Anmeldeformalitäten erledigen. Das war auch gut so, wurde unter anderem dadurch gewährleistet, dass das Turnier pünktlich begann. Und obwohl die für die Meisterschaft ausgewählte Lokalität repräsentativ, ausgesprochen geräumig und bestens klimatisiert war, rauchten schon bald die Köpfe der Teilnehmer, die alle eifrig am Sammeln von Punkten waren bzw. es zumindest versuchten, am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen. 🙂

 

U12 – „Interessante Einblicke“:

 

Wären Jakob und Katarina als Team angetreten, sie hätten vermutlich die Meisterschaft errungen, wenn sie im jeweils starken Drittel hätten spielen dürfen. So unterschiedlich verlief das Turnier für die beiden, wobei mir Katarinas Spiel trotz des deutlich schlechteren Abschneidens ausnahmsweise wesentlich besser gefiel.

 

Erstaunlicherweise hatte Jakob anfangs erhebliche Schwierigekeiten im Spielaufbau, die aber glücklicherweise relativ folgenlos geblieben waren, wovon die 4/5 zeugten. Dann ließ das Glück jedoch etwas nach – Oder wurden die Gegner einfach nur stärker? 😉 -, sodass er plötzlich mit 6,5/10 dastand und nur noch geringe Chancen auf einen Treppchenplatz hatte. Ungeachtet dessen riss er sich zusammen, besann sich seiner alten Tugenden und beendete das Turnier mit 13/18 und einem guten 5. Platz. Mehr war an dem Tag, vor allen in Dingen in Anbetracht der Qualität der Partien, einfach nicht drin gewesen.

 

Unsere Amazone, sprich Katarina, agierte von Anfang an stark, aber leider entschieden zu langsam. Deswegen befand sie sich mit 1/5 unvermittelt im Tabellenkeller, aus dem sie sich zwar Dank des anhaltend starken Spiels vorübergehend zu befreien wusste – 5/10 -, danach aber gänzlich einbrach und am Ende mit nur 6,5/18 den 13. Platz belegte.

Man merkte ihr deutlich an, dass die erforderliche Praxis fehlte, aber umso erfreulicher war ihre überlegte Spielweise, die das Trainerherz immer wieder höher schlagen ließ.

 

U14 – „Die Brüder Löwenherz“:

 

Robert und Zarko hatten die Schwäbische klar dominiert, doch es war klar, dass auf Landesebene das gemeinsame Marschieren nur schwerlichst zu bewerkstelligen sein würde, war doch die Konkurrenz sehr stark.

 

Neben der starken Konkurrenz kam bei Robert hinzu, dass er nicht nur an einer langsamen Hand litt, sondern auch noch von großer Nervosität geplagt wurde. Dies verursachte einen Start mit 1/5, der sein Übriges dazu beitrug, sodass Robert sich trotz starker Steigerung im spielerischen Bereich mit 2,5/10 zufriedengeben musste. In dieser Situation zeigte er seine konditionelle Stärke, bewies eine glänzende Moral, holte noch 4/9 und hatte in der Endabrechnung 6,5/19, was den 15. Platz bedeutete. Mit ein wenig Übung im Vorfeld wäre sicher der ein oder Punkt mehr drin gewesen, aber insgesamt fehlte doch zuviel, um die obere Hälfte dauerhaft zu gefährden.

 

Im Gegensatz zu Robert, schien Zarko von Caissa klar bevorzugt worden zu sein. Denn dieser trat zunächst schwach auf, sammelte in den ersten Runden aber dennoch 3,5/5 ein, setzte trotz einer sehenswerten Partie gegen einen der Topspieler insgesamt schwach fort, wobei im ungeachtet dessen 7/10 zu Buche standen, und sollte erstaunlicherweise zwei Runden vor Schluss im direkten Duell gegen Sebastian Reimann noch die Gelegenheit erhalten, nach der Meisterschaft zu greifen. Allerdings passte es da ins Gesamtbild, dass er eine klar bessere Stellung ins Remis verdarb. Über den glücklichen 3. Platz durfte er sich zurecht freuen, stellte dieser doch die Maximalausbeute des Tages dar. Glückwunsch!

 

U 16 – „Der einsame Kämpfer“:

 

Nachdem er bei der letzten Landesmeisterschaft im Turnierschach bewiesen hatte, dass er die bayerische Konkurrenz nicht fürchten muss, ging Erik mit einer erfreulichen Leichtigkeit ans Werk und nutzte die Gelegenheit, gegen starke Gegnerschaft einige Dinge auszuprobieren. Dass dabei nicht immer alles nach Plan läuft und man sich manchmal mehr Zeit nehmen muss, die einem später eventuell fehlt, um die stellungstypischen Probleme besser zu erfassen, das ist naheliegend. Dennoch befand er sich mit 2,5/5 bzw. 6,5/10 nie in Gefahr, die 50%-Marke aus den Augen zu verlieren und belegte am Ende mit 9/19 einen guten Mittelplatz (10. Platz).

 

Fazit:

 

Insgesamt betrachtet war es ein sehr schönes Turnier, das zügig und souverän geleitet wurde, was Spieler und Betreuer ausgesprochen zu schätzen wussten und wofür ich mich bei den Verantwortlichen bedanken möchte. Ferner kam hinzu, dass wir das Glück hatten, in der Mittagspause eine hervorragende Eisdiele zu finden, sodass wir nach dem Essen, jeder mit einem großen Eis bewaffnet, doch noch die Gelegenheit hatten, die schöne Kelheimer Altstadt zu besichtigen. Etwas, was ich übrigens jedem nur empfehlen kann! 🙂

 

Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch allen Meistern und Pokalsiegern zum Erfolg gratulieren, insbesondere Sebastian Reimann (SK Kriegshaber) zum 1. Platz und Uli Weller (SK Buchloe) zum Gewinn der Vizemeisterschaft in der U14, die damit mit Zarko zum zweiten Mal in Folge dafür sorgten, dass die Bayerische fest in Schwäbischer Hand war! 🙂

 

Alle Tabellen und Einzelergebnisse können hier eingesehen werden. Ein Blick lohnt sich!


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