Tagebuch von der Bayerischen Jugendeinzelmeisterschaft der Mädchen

Ostermontag, 1. April 2013
 
11.15 Uhr
Abfahrt mit dem Grabomobil Richtung Kreuth. Passagiere: Katarina Vuckovic von den Schachfreunden Augsburg, Anja Grabowski vom SK Kriegshaber und Karin Grabowski als Mädchen für Alles. Bereits nach 20 Minuten wird der ersten Amazone schlecht. Wusste gar nicht, dass ich einen so rasanten Fahrstil habe. Egal gut. Ich sorge für ausreichend Frischluftzufuhr und fahre langsamer. Der Erfolg stellt sich umgehend ein und die junge Dame entspannt sich derartig, dass sie einschläft. Diese Gelegenheit nutzend fahre ich nun wieder schneller, bis mich ein Stau kurz nach der Autobahnabfahrt ausbremst. Gerade rechtzeitig, denn nun sind alle Mädels wieder munter. Zum Glück dauert es nicht lange, bis wir wieder freie Fahrt haben und ohne weitere Vorkommnisse unser Ziel erreichen.

 

13.10 Uhr
Ankunft in der Jugendherberge Kreuth. Und das Glück hält an. Denn gerade vor uns wird wieder der schöne Parkplatz neben dem Eingang frei, welchen ich natürlich sofort mit Beschlag belege. Die Anmeldung verläuft schnell und unkompliziert. Schon sind wir auf der Suche nach unseren Zimmern. Kati darf es sich im ersten Stock mit fünf anderen Mädchen bequem machen. Anja und ich residieren heuer wieder im Keller. Das Pendeln quer durch die Herberge ist zwar nicht ganz so ideal für mich, aber es gibt Schlimmeres. Zumindest ist ausreichend für meine Fitness gesorgt. Die nächste Zeit beziehen wir dann fleißig ein Bett nach dem anderen und packen die Koffer aus. Es bleibt noch ein wenig Zeit, Kati die Jugendherberge zu zeigen.

 

14.15 Uhr
Offizielle Begrüßung durch Lea Kienlein-Zach und Vorstellung Ihres Betreuerteams. Außerdem erfahren wir von einer neuen Regelung, welche das Mitführen von Handys (egal ob ein- oder ausgeschaltet) im Turnierbereich untersagt. Allgemeines, zustimmendes Murmeln ertönt. Dieses verstärkt sich noch als bekannt gegeben wird, dass das Kibitzen im Spielbereich nur die ersten 20 Minuten lang möglich ist und ansonsten dieser Bereich den Spielerinnen vorbehalten bleibt. Auch ich empfinde diese Regelung als äußerst wohltuend und einen Zugewinn an Spielqualität und -ruhe.
 
14.35 Uhr
Die erste Runde beginnt. In der U10 hat Katarina an Brett 8 die schwarzen Steine und sitzt Maria Kühne gegenüber. Anja darf in der U12 am dritten Brett gleich einmal mit Weiß gegen Verena Gauchel antreten. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß da. In der U14 spielt Dilan Hacklinger vom SK Buchloe ebenfalls an Brett 3 und auch mit den weißen Figuren gegen Alina Damrich.
Die Mütter von Verena, Cora und Anja finden sich indessen in altvertrauter Weise und als ob kein ganzes Jahr vergangen wäre zusammen, um gemeinsam den Dingen zu harren, die die Töchter so ausbrüten werden. Die Unterhaltung gestaltet sich als sehr kurzweilig und amüsant und so vergehen 1 1/2 Stunden wie im Fluge. Da kommt Katarina aus dem Spielsaal und zuckt ein wenig traurig mit den Schultern. Sie hat sich über 50 Züge lang zäh gewehrt, konnte aber das Matt von Maria leider nicht verhindern. Aber das hält Kati nicht lange auf. Viel zu sehr interessiert sie das Schicksal ihrer Freundin Anja. Kati berichtet noch kurz, dass sie deutlich mehr Zeit hat als ihre Gegnerin und die Zeitkontrolle immer näher rückt (in anderen Worten ausgedrückt). Deshalb düst sie zurück in den Turniersaal und ward nicht mehr gesehen, bis alle drei Mädchen friedlich vereint ebendiesen wieder verlassen. Ebenso friedlich gestaltet sich auch das Ergebnis, denn Verena und Anja haben nach rund drei Stunden aufgrund einer dreifachen Stellungswiederholung ein Remis auf den Partieformularen vermerkt.
 
17.45 Uhr
Abendessen steht bereit. Die meisten sitzen bereits vor ihren dampfenden Tellern und stürzen sich auf die dreierlei Nudelpfanne und sonstigen Leckereien, die da noch so bereit stehen. Dilan stößt kurz darauf (hat sie der Duft hergetrieben?) zu uns, berichtet kurz von ihrem Sieg und genehmigt sich dann auch eine kleine Portion der schmackhaften Speise.
Nur Cora spielt immer noch. Aber auch sie gesellt sich bald darauf zu uns. Mit wohl gefülltem Bauch und rundum zufrieden wendet sich die holde Weiblichkeit nun den verschiedenen Gesellschaftsspielen und sonstigen Vergnügungen zu.
 
21.20 Uhr
Ich schaue ein letztes Mal in den Turniersaal und entdecke die Paarungen von morgen:
U10 – Brett 8 – Katarina vs. Laura Röll
U12 – Brett 5 – Alferova Ekaterina vs. Anja
U14 – Brett 3 – Sarah Hausmann vs. Dilan
 
22.00 Uhr
Ich stelle meinen Tagebucheintrag online und mache mich bereit für die Nachtruhe. Katarina schläft schon längst und Anja auch demnächst. So langsam kehrt Ruhe ein in Kreuth…


Kommentare

Eine Antwort zu „Tagebuch von der Bayerischen Jugendeinzelmeisterschaft der Mädchen“

  1. Avatar von Susanne
    Susanne

    Hi Karin, ich drück euch ganz fest die Daumen!

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