Tagebuch von der Bayerischen Jugendeinzelmeisterschaft der Mädchen

Mittwoch, 3. April 2013
 
2.15 Uhr
Das Zimmer direkt unter dem Speisesaal zu haben ist ätzend! Bin dafür, dass der Herr des Hauses seinen Stühlen Filzlatschen anzieht. Jedenfalls bin ich auf übelste Weise aufgeweckt worden und habe seitdem schlecht geschlafen. Entsprechend gedämpft ist meine Laune.

 
8.00 Uhr
Beim Frühstück sehe ich, dass heute Nacht wohl noch so einige zu wenig Schlaf abbekommen habe. Befinde mich also in guter Gesellschaft. Bringt mir nur leider nix. Bin nur sehr froh, dass nur ich Kopfweh habe und nicht Anja. Katarina hat auch schlechter geschlafen als gestern, macht aber noch den wachsten Eindruck von uns drei.
 
9.00 Uhr
Runde 4 startet. Katarina darf an Brett 4 gegen Vanessa Wiemann spielen. Anja spielt ebenfalls mit Weiß an Brett 3 gegen Claudia Homfeldt. Dilan hat die schwerste Partie des heutigen Vormittags. Sie misst sich an Brett 2 mit Sindy Kail.
 
9.45 Uhr
Katarina kommt wieder als Erste aus dem Saal. Leider nicht ganz so freudestrahlend wie gestern. Aber ich bin mir sicher, dass sie nur eine kleine Pause einlegt und morgen dann wieder kräftig mitmischt bei der Punktejagd.
 
10.15 Uhr
Ich durfte Zeuge eines historischen Ereignisses sein! Ich war dabei, als das LEA-SCHACH erfunden wurde! Mehr noch. Ich durfte sogar bei der Gestaltung der Regeln mitmachen! Nur kurz: man nehme vier Spielsätze, baue die Figuren im Doppelpack auf (aber nur einen König) und genieße das schöne große, breite Spielfeld und die laaaaaaaaannnnnnggggen Diagonalen. Viel Spaß beim Spielen! 🙂
(Die Regeln verrate ich noch nicht. Ab morgen können die Sonderregeln für die Rochade und die Bauern- bzw. Springerzüge angefragt werden.)
 
11.45 Uhr
Pünktlich zum Mittagessen schreitet Anja durch die Saaltür. Ihrem Pokerface kann ich nichts entnehmen. Pure Absicht. Zum Glück hüpft Kati fröhlich wie ein Gummiball vor ihr her, strahlt über das ganze Gesicht und reckt den rechten Daumen in die Höhe. Was das wohl bedeuten mag? Obwohl Anja dadurch die Show gestohlen wird, berichtet sie stolz und glücklich über ihren weiteren Sieg, von dem ich ehrlich gesagt sehr (und natürlich positiv) überrascht bin. Ich konnte mir diesen Umstand erst erklären als ich erfahren habe, dass Kati die ganze Zeit über an Anjas Brett ausgeharrt hatte und ihr damit nicht nur Rückendeckung gab, sondern auch ihr persönliches Glücksbärchen war. VIELEN DANK KATI!
 
13.00 Uhr
Unsere Bäuche sind mit dem bayerischen Buffet (Schupfnudeln, Maultaschen und Kässpatz´n) und der reichhaltigen Nachspeise prall gefüllt. Bevor Anja und ich uns nun auf den geheimen Mutter-Tochter-Ausflug begeben, stelle ich noch schnell das Tagebuch für heute ein. Ist zwar im Vergleich zu den beiden letzten Tagen ein wenig kurz geraten, aber
das muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Leider spielt Dilan immer noch, so dass alle Neugierigen später selbst auf den
offiziellen Seiten der Bayerischen Schachjugend nachsehen müssen. Sorry. Irgendwie bin ich doch ein bisschen traurig, dass ich heuer nicht an der Hausrally teilnehmen kann. Denn ich weiß, was es alles für Fragen und Aufgaben gibt und ich bin mir absolut sicher, dass die Mädels jede Menge Spaß haben werden. Tja, man kann leider nicht alles haben…


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert