Abend der Duelle
Über die Attraktivität unseres Trainingsangebots bzw. unseres Spielabends bedarf es eigentlich nicht vieler Worte, wäre doch ansonsten der nach wie vor stark anhaltende Zulauf nicht dermaßen ausgeprägt. Dennoch möchte ich an dieser Stelle einen kleinen Einblick gewähren, denn mir scheint, dass es uns gelungen ist, die Qualität noch weiter anzuheben. Aber möge sich doch der werte Leser selber eine Meinung darüber bilden.
Das Grundlagentraining war kaum abgeschlossen, da trafen bereits die ersten Spieler ein, um sich beim Training für Fortgeschrittene jene Impulse zu holen, die erforderlich sind, damit bei den anstehenden Aufgaben das Brett möglichst oft als Sieger verlassen werden kann.
Arbeitsmaterial war in Überfluss vorhanden, denn allein die abgeschlossenen Kreismeisterschaften der Jugend – wir nutzen sehr gerne eigene Erfahrungen, um dem „Beifahrerprinzip“ vorzubeugen – boten eine Fülle an Partien, die Ideen, taktische Motive und natürlich Pläne beinhalteten, deren Besprechung das Spielverständnis aller Schachfreunde vertiefen sollte.
Nach über einer Stunde, es wurde wieder einmal überzogen, waren jene Dinge besprochen worden, die am drängendsten angesehen worden waren, sodass man sich dem freien Spiel oder einem „Nachsitzen“ in kleiner Runde hingeben konnte. Und während ich mit Anton, Erich, Werner und Hubert die Problematik des schwarzen weißfeldrigen Läufers besprach, kam es spontan zu verschiedenen Duellen, deren Zusammensetzung sich in der Folge regelmäßig ändern sollte.
Neben den üblichen Verdächtigen unserer spielstarken Jugend war natürlich auch Misa, der es sich wiederholt nicht hatte nehmen lassen, seinen Vereinskameraden schachlich auf den Zahn zu fühlen. Andreas machte den Anfang, testete das ein oder andere System und verschaffte sich durch das anschließende Besprechen einen wesentlich besseren Durchblick.
So ging es reihum, wobei besonders hervorzuheben ist, dass trotz des Trainingscharakters, immerhin standen gleich zwei Mannschaftskämpfe am Wochenende vor der Tür, alles überaus humorvoll zuging, was darin gipfelte, dass Misa erläuterte, warum er in seinem Blitzmatch gegen mich, von seinem eigentlich sauberen Stil ins „Grawitschko-Schach“ übergegangen war. Denn er meinte, wenn jemand so wie ich, wie ein Indianer spielen würde, dann wäre ein Cowboy erforderlich, um erfolgreich zu sein. Übrigens gab ihm der Erfolg durchaus recht. 🙂
Angesichts dieser Vorbereitung müssen wir die kommenden Kämpfe nicht fürchten, vielmehr dürfen sich unsere Gegner warm anziehen. Denn nachdem wir doch hier alle das positionell fehlerfreie Spiel beherrschen, dürften wir nach der Erweiterung unseres Repertoires um das großmeisterliche „Cowboy-Schach“ nahezu unschlagbar sein! 😉
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