Bayerische Schulschachmeisterschaften 2017

Lauter zutreffende Vorhersagen

 

Im vergangenen Jahr hatten unsere Stephaner aus Gründen der Vereinsräson leider kurzfristig auf eine Teilnahme am Landeswettbewerb verzichten müssen, weshalb sie am Samstag ungemein froh darüber waren, im fernen Bindlach endlich wieder voll angreifen zu können. Dies taten Erik, Mehran, Paul und Zarko dann gleich so erfolgreich, dass sie sich mit fünf Mannschaftspunkten Vorsprung überlegen die Meisterschaft in der Wettkampfgruppe II (Jahrgänge 2000 und 2001) sicherten und deswegen in der Zeit vom 19. – 22. Mai Bayern auf Bundesebene vertreten werden. Herzlichen Glückwunsch! 🙂

 

 

Damit dieser Vierer auch tatsächlich so antreten konnte, galt es im Vorfeld einige logistische Probleme zu lösen, sodass wir ausnahmsweise auf die Bequemlichkeiten der Bahn verzichtet hatten und mit einem Auto anreisten. Dies an sich wäre nicht unbedingt erwähnenswert gewesen, wenn es nicht eine außerordentliche Herausforderung für den als Fahrer fungierenden Trainer, sprich meine Wenigkeit, dargestellt hätte.

 

So wurde nach einigen anderen Themen auch die anstehende Meisterschaft angeschnitten, wobei sich hier ein kleines Generationenproblem abzeichnete. Denn während ich das Team als durchaus favorisiert ansah, doch zugleich auch anmahnte, dass man jede Begegnung mit Vorsicht genießen müsse, war es für die Jungs selbstverständlich, dass sie mit 100% Prozent, und zwar jeder von ihnen (!!!), durchrauschen würden. Diese Einstellung missfiel mir, weshalb ich jedem Kandidaten eine Niederlage prophezeite, was mir an jenem Tag zwar nicht den Ruf einer Kassandra, aber zumindest doch eines „Bremsers“ einbrachte.

 

Als wir dann Dank des Navis völlig problemlos am Spielort ankamen, da waren wir doch alle höchst gespannt, welche Seite letztlich recht behalten sollte. Glücklicherweise bzw. aufgrund der tollen Organisation wurden die Uhren pünktlich zur ersten Runde angedrückt. Ich selber bekam davon leider nichts mit, war doch das Zuschauen im Spielbereich nicht erlaubt, und auf die Tribüne wollte ich nicht, zumal ich von da oben ohnehin nichts gesehen hätte.

 

Daher begab ich mich ins Foyer, wo ich bei Kaffee und köstlich duftendem Kuchen die in weiser Voraussicht mitgebrachten Schachhefte meiner anderen Schützlinge korrigieren wollte. Allerdings waren an diesem Tag so viele alte Bekannte da, sodass ich weder zu jenem Zeitpunkt noch später mein Vorhaben verwirklichen konnte und dafür angeregte Gespräche führte.

 

Und während ich noch mitten in einer Unterhaltung war, da kamen die Jungs heraus, wobei die gute Laune der anderen und Eriks roter Kopf eine gewisse Ahnung in mir aufsteigen ließen. Diese sollte sich bewahrheiten, denn der Kampf wurde mit 3:1 gewonnen und nur Erik hatte die Waffen strecken müssen, wofür er von seinen Kameraden ausgiebig geneckt wurde.

 

Ich ermahnte die anderen drei und bekräftigte meine während der Fahrt gemachte Aussage, die einen ungläubigen, ja beinahe mitleidigen Blick mit dem alten Mann bei den betroffen Spielern hervorrief.

 

In der Folge erschrak ich selber ob meiner hellseherischen Fähigkeiten, denn in der darauffolgenden Runde erwischte es Mehran, in der dritten Runde gar die Bank Zarko und in Runde Nr. 4 den bis dato ungeschorenen Paul. Aber auch die Jungs behielten recht, denn alle Kämpfe wurden gewonnen und man führte die Tabelle an.

 

Von da an setzte ein abrupter Reifeprozess ein, weshalb es nicht weiter verwunderte, dass in den verblieben fünf Runden nicht nur 10:0 Mannschaftspunkte, sondern auch 18:2 Brettpunkte – Mehran hatte sich eine weitere Niederlage erlaubt – eingefahren wurden.

 

Die souveräne Meisterschaft und die Fahrkarte ins Ostseebad Grömitz waren der Lohn der Mühe. Wie es auf der Deutschen ausgegangen sein wird, darüber wird an dieser Stelle berichtet werden. Natürlich wäre eine weitere Meisterschaft wünschenswert, das Zeug dazu hätte das Team durchaus, aber es ist wohl sinnvoller, wieder von Partie zu Partie zu denken, um vor unliebsamen Überraschungen gefeit zu sein! 😉

 

Einzelergebnisse:

 

1. Brett: Zarko Vuckovic  7,5/9

2. Brett: Erik Weisheit     7,5/9

3. Brett: Mehran Hamkar 6,5/9

4. Brett: Paul Thorwarth  8,0/9

 

Allen Meistern wünsche ich an dieser Stelle viel Erfolg auf der jeweiligen Deutschen und hoffe, dass die bayerischen Schulen mit vielen tollen Ergebnissen zurückkommen werden.

 

Einen anderen Bericht, viele Photos und natürlich alle Endtabellen gibt es hier. Wer jedoch nur an der Tabelle unserer vier Recken Interesse haben sollte, dem empfehle ich die Abkürzung. 🙂

 

 

 

 

 

 

 


Kommentare

Eine Antwort zu „Bayerische Schulschachmeisterschaften 2017“

  1. Avatar von Andreas Schädler
    Andreas Schädler

    Hallo Jungs!!! Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Bayerischen Meisterschaft! Weiter so bei der Deutschen! Wie bereits erwähnt, wünsche ich mir dann ein Foto bei der Siegerehrung, wenn es geht mit einem Pokal und Boris Becker Gedenkfaust. Mit Mehran´s Lieblingsslogan „Auf jeden Fall“ ergänzt um die Worte „…schaffen wir das“, ist alles drin. Dann könnten wir das derzeitige Foto mit dem Titel „Oh warum musste ich aufstehen“ löschen:-)

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