Deutsche Meisterschaft 2015 (U14); 9. Runde

Ein solider Abschluss

 

 

Trotz der langen Turnierdauer vermochten wir uns alle noch einmal aufzuraffen, die Gegner der 9. Runde zu studieren, was angesichts der zu erwartenden Eröffnungen auch gut war. Denn so wurden böse Überraschungen vermieden und ein rein sportlicher Vergleich ermöglicht.

 

Uli; 9. Runde (Brett 9); „Ein Déjà-vu“:

 

Mit Zarkos Gegner aus der vierten Runde hatte Uli ebenfalls einen Kontrahenten, den er schon von der Meisterschaft 2013 her kannte. Doch im Gegensatz zu Zarko, hatte Uli diesen in angenehmster Erinnerung, denn Uli durfte sich damals über einen schönen Sieg in einem interessanten Endspiel freuen.

 

Daran schien sich der junge Mann aus NRW gleichfalls noch gut zu erinnern, denn er legte sein Spiel grundsolide an und mied jedwede Komplikation. Und da  Ulis Reserven ziemlich aufgebraucht waren, steuerte man relativ unaufgeregt den Remishafen an. 🙂

 

Zarko; 9. Runde (Brett 11); „Eine weiche Brechstange!“:

 

Dass Zarko mit dem Turnierverlauf nicht zufrieden war, das hatte ich bereits an anderer Stelle erwähnt, weshalb er die Schlussrunde unbedingt dazu nutzen wollte, mit einem Weißsieg die 50%-Marke zu verlassen. Entsprechend motiviert studierte er jene Partien, die zur Verteidigung des Gegners passten, um sein Unterfangen vom Erfolg zu krönen.

 

Er sollte auch das Glück haben, dass seine Vorarbeit keineswegs vergebens war, kam doch genau jenes System aufs Brett, das zu zerlegen er sich fest vorgenommen hatte. Doch leider erlag er an einer Stelle seinem Übereifer, übersah etwas und hätte von da an eigentlich mit einem Minusbauern ums Remis kämpfen müssen.

 

Da dies jedoch in seinem Marschbefehl nicht vorgesehen war, opferte er kurzerhand einen Läufer für die zarteste Aussicht auf ein Matt hinterher und beeindruckte den Gegner damit so sehr, dass dieser selber die Notbremse zog und anstatt aussichtsreich auf Gewinn zu spielen, lieber ein Dauerschach gab und den Punkt teilte. 🙂

 

Fazit des Trainers:

 

Mit 5/9 (Uli) bzw. 4,5/9 (Zarko) haben die Jungs zwar eine ordentliche bis gute Meisterschaft gespielt, zeitgleich in den Partien aber auch gezeigt, dass noch deutlich Luft nach oben ist. Das lässt doch alle Beteiligten freudig-entspannt in die Zukunft blicken und nach einigen weiteren Umstellungen bzw. Trainingseinheiten werden die Jungs künftig ganz sicher auch jene Punkte einsammeln, die sie hier noch zum Teil liegengelassen haben.

 

Ansonsten bleibt anzumerken, dass wir die vorbildliche Organisation äußerst genossen und auch das reichhaltige Sport- und Freizeitangebot ausgiebig in Anspruch genommen haben, wobei letzteres in den eher auf das Schachliche fokussierten Berichten nicht ganz so zum Ausdruck gekommen ist. Deswegen nochmals ein herzliches Dankeschön an die DSJ und das Sauerland Stern Hotel, deren Zusammenarbeit noch einige Jahre halten möge.

 

Ein letztes Mal möchte ich auf die Turnierseite der Meisterschaft verweisen und empfehle, auch andere Partien nachzuspielen, haben doch etliche Teilnehmer ein schönes und interessantes Schach geboten, was vielleicht auch der „Sofia-Regel“ geschuldet war, waren doch nach 20 Zügen die Weichen meist derart gestellt, dass sich so manches Remisgebot erübrigt hatte. 🙂

Ich gratuliere allen Meistern und Preisträgern und wünsche Euch viel Erfolg auf der Europa- bzw. Weltmeisterschaft!


Kommentare

Eine Antwort zu „Deutsche Meisterschaft 2015 (U14); 9. Runde“

  1. Hallo Alex!
    Vielen Dank für die offensichtlich hervorragende und kräfteraubende Unterstützung Uli’s und die tollen Berichte!
    Dein Einverständnis vorausgesetzt, habe ich sie auf unserer Website verlinkt.
    Ich denke, es war das Turnier Uli’s (bisherigen) Lebens.
    Jörg

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