Ein unverhoffter Spitzenkampf
Endlich durfte auch unsere Fünfte in die Saison starten, wobei es gleich ins wohlbekannte und zugleich gefürchtete Friedberg ging, wo der Titelverteidiger auf unsere Mannen wartete.
Was auf den ersten Blick wie eine klare Angelegenheit aussah, verfügten doch die Gastgeber über weitaus mehr Erfahrung – Altmeister Miller hatte auf der letzten Jahreshauptversammlung stolz verkündet, dass diese Mannschaft ein Durchschnittsalter von 71 Jahren habe. -, sollte sich im Laufe des Abends zu einem echten Krimi entwickeln, an dessen Ende die Friedberger denkbar knapp als Sieger feststanden.
Gestählt durch die Einsätze in den anderen Teams machten sich Denis, Steven, Werner und Wernfred auf, um das zu vollenden, was seinerzeit unsere Erste begonnen hatte, woran sie aber letztlich kläglich gescheitert war, nämlich die Feste Fridberch zu schleifen.
Dort angekommen wurden sie freundlichst empfangen, entweder gingen die Gastgeber von einem leicht zu erringenden Sieg aus oder aber die Freundlichkeit entsprach schlicht ihrem Naturell, sodass zu jenem Zeitpunkt noch nichts darauf hindeutete, welch spannende Stunden noch bevorstehen sollten.
Mit dem Andrücken der Uhren schwand jedoch die kurz zuvor beidseitig aufgebaute entspannte Atmosphäre, kein Wunder, heißt es doch nicht umsonst, dass bei Schach die Freundschaft aufhöre, und man ging zu offenen Kampfhandlung, selbstredend nur im sportlichen Sinne, über.
Entsprechend hielt man sich nicht erst lange mit irgendwelchen Scharmützeln auf, sondern suchte sogleich den Kampf mit offenem Visier. So nutzte Steven frühzeitig eine Lücke in des Gegners Aufbau und blies spätestens nach der langen Rochade mit anschließendem Tg1 unverhohlen zum Angriff auf des Gegners heterogen rochierten König. Unser Werner, seines Zeichens wahrscheinlich der stärkste Schach spielende Bergwanderer der Welt, stellte subtile positionelle Fallen auf, ein Vorgehen, dem sich Denis zunächst anschloss, obwohl er die weißen Steine führte. Nur Wernfred tat es Steven gleich und suchte die frühzeitige Klärung der Dinge.
Die von Wernfred erhoffte Klärung trat alsbald am Spitzenbrett ein, indem Steven seinen Angriffsplan sauber durchziehend etliche Lücken in des Gegners Königsstellung provozierte, um anschließend eiskalt zu verwandeln – 0:1 aus Friedberger Sicht!
Dieser Sieg und die Lage auf den anderen Brettern nährten die Hoffnung, dass unser Vierer ruhmbeladen die Heimreise antreten könne. Vielleicht war es eben diese, später als sich verhängnisvoll herausstellende Konstellation schuld daran, dass Denis seine Partie nicht bis zur letzten Konsequenz ausreizte und den Punkte teilte. Schließlich stand wenigstens Werner zu diesem Zeitpunkt drückend überlegen – 0,5:1,5 aus Friedberger Sicht.
Danach nahm das Unheil seinen Lauf, denn Wernfred erlag einer kurzen Unaufmerksamkeit, die dazu führte, dass zunächst Material, anschließend Stellung und schließlich der Punkt verlustigt gingen, womit die Friedberger ausglichen – 1,5:1,5.
Aber kein Grund zur Sorge, hatte doch unser Werner nach wie vor eine, nunmehr nur noch deutlich überlegene Stellung. Allerdings schien sich in ihm eine bleierne Müdigkeit breitzumachen, die ihn unvermittelt veranlasste, aus der Position der Stärke heraus Remis zu bieten. Sei es, dass der Gegner die Situation auf dem Brett eklatant falsch eingeschätzt hatte oder ihm Werners schwindende Kraft offenbar gewesen war, auf jeden Fall lehnte der Friedberger wacker das Friedensangebot ab, litt in der Folge, vermochte aber nach einer gewissen Periode Dank Werners tätiger Mithilfe seine Stellung zu verbessern.
Eine Entwicklung die sich stetig fortsetzte bis dahin, dass sich die Kräfteverhältnisse gänzlich umkehrten. Als dann jedoch der Friedberger am Drücker war, da ließ er nichts mehr anbrennen und sicherte mit seinem Sieg den Mannschaftserfolg der Gastgeber – 2,5:1,5 aus der Sicht der Friedberger.
Fazit:
Leider verpasste es unsere Fünfte, ihren durchaus starken Auftritt mit dem Entführen zweier Punkte aus dem Osten des Kreisverbandes zu krönen. Stattdessen musste sie gleichfalls mit dem Stigma des Scheiterns der Einnahme der Feste Fridberch mit leeren Händen die Heimreise antreten.
Dessen ungeachtet kann festgehalten werden, dass dieses Team in dieser Verfassung in den verbliebenen zwei Kämpfen, ja, leider sind es dieses Jahr in dieser „Liga“ wahrlich nicht mehr, für so manche positive Nachricht gut sein wird.
Sollte jemand einen Blick in den Ligamanager riskieren wollen, so wird er hier fündig. Viel Spaß beim Schmökern. 🙂