B-Klasse Runde 4: SF Augsburg 2 vs. Göggingen 3

Der Spitzenkampf

 

Wir freuten uns auf die Schachfreunde aus Göggingen, die fast von Beginn an überzeugend und mit bewundernswerter Konstanz die Führung der Liga übernommen hatten. In der 4. Runde sollte es also zum Spitzenkampf „Tabellenerster gegen Tabellenzweiter“ kommen, wobei wir unsere Gegner schon zum Maßstab nahmen, an den die Meßlatte unserer eigenen Leistungsfähigkeit angelegt werden sollte.

 

Leider sind wir im Vorfeld nicht von Absagen verschont geblieben, denn zum einen war am gleichen Tag eine Schulschachmeisterschaft angesetzt, was uns die Absagen von Erik und Robert beschert hatte. Als mir dann aber auch noch Noa absagen mußte, hatten wir nur noch 50% der Stamm-Mannschaft zur Verfügung. Daraufhin entschloß sich Robert, doch für die Mannschaft zu spielen und dafür nicht bei der Schulmeisterschaft. Als Ersatz konnte ich Jakob (unseren Nachwuchsjoker) und Steven, unseren enthusiastischen Neuzugang, aufstellen. Beide waren heiß auf’s Spielen aber noch Ligaunerfahren. Unser Wernfred meldete sich nach längerer Abwesenheit rechtzeitig wieder zurück und konnte spielen.

 

Aber auch Göggingen hatte mit Sorgen zu kämpfen. So waren sie bis kurz vor Spielbeginn nur zu viert und mußten aufstellen. Ein fünfter Spieler kam eben noch rechtzeitig, aber ein Brett von ihnen sollte dauerhaft leer bleiben. Es traf gerade unseren Robert, der für uns die Schulmeisterschaft fallen ließ. Er durfte sich nun eine Stunde lang langweilen, brachte uns aber dafür einen vollen Punkt. An dieser Stelle herzlichen Dank für Deinen bewundernswerten Einsatz für die Mannschaft.

 

Die anderen 5 Bretter legten aber gleich los.

 

Das leere Brett 4 machte uns natürlich Hoffnung, daß gegen den Ligaprimus ein Remis, oder evt. sogar mehr drin sein könnte, aber die erfahrenen und spielstarken Gögginger hatten natürlich anderes im Sinn.

 

1 : 0

 

In der ersten Stunde passierte nicht sehr viel. Alle spielten ruhig und überlegt und sogar Jakob, der in der letzten Runde fast blitzte nahm sich etwas mehr Zeit. Steven debütierte mit erstaunlicher Ruhe. Offensichtlich nahm er die Ratschläge bezüglich der Zeiteinteilung an und spielte seine erste Turnierpartie zeitlich wie ein „alter Hase“. Die erste „Unterbrechung“ kam dann bald von Brett 5, wo Jakob (wohl wieder einmal seinem immer noch zu schnellen Spiel geschuldet) seine Niederlage meldete.

 

1 : 1

 

Wernfred konnte an Brett 3 lange gut mithalten, ließ aber einmal in seiner Konzentration nach und mußte die Qualität geben. Danach war es für seinen erfahrenen Gegner nur noch eine Zeitfrage, den Sieg zu erringen. Schade.

 

1 : 2

 

Zu seinem Debut hatte Steven gleich eine harte Nuß als Gegner bekommen. Lange Zeit spielte er an Brett 6 mit einem Minusbauern aber bei ausgeglichener Stellung sehr gut mit. Letztlich unterlief ihm aber doch ein Fehler, der die Partie kostete. Auch wenn er sich hinterher Vorwürfe machte, besteht dazu wirklich kein Grund. Hier hat Steven lange Zeit super mitgespielt und mit wachsender Erfahrung wird das immer besser werden.

 

1 : 3

 

 

An Brett 1 lehnte ich ein anscheinend vorbereitetes Gambit ab und lenkte die Partie in weniger bekannte Fahrwasser, was auch prompt klappte wodurch die Stellung unübersichtlich und kompliziert wurde. Im Laufe des Spiels wurde mir 2 Mal Remis angeboten, was ich ablehnen mußte, denn mein generell vorhandener Drang zum Sieg war nach der Schnellen Niederlage an Brett 4 nun noch stärker geworden. Um den Druck aufrecht zu erhalten, nahm ich auch positionelle Schwächen in Kauf. Als wir am Ende in ein verkeiltes Turmendspiel mit einem Freibauern für mich und einen potenziellen Freibauern für meinen Opponenten kamen, sah ich keinen sinnvollen Weg mehr, weiter auf Sieg zu spielen.Und als mein Gegner dann Zugwiederholung anbot, einigten wir uns schließlich doch auf Remis. Schade, aber wohl gerechtfertigt.

 

1,5 : 3,5

 

 

An Brett 2 konnte man von Anfang an einen typischen „Andi“ sehen. Seine unnachahmliche und erfolgreiche Art Schach zu spielen, bescherte ihm bisher einen 100% Score in dieser Saison. Allerdings ist auch nicht jeder für so ein nervenzerfetzendes Spiel gemacht. Zeitnot ist sein 2. Vorname und spornt ihn offenbar zu Höchstleistungen an. Erneut brachte es Andi fertig, zusammen mit seinem Gegner, am Rand des Verderbens, in höchster Zeitnot (für seinen Gegner schrieb schon ein Kollege mit) zu spielen und die Zeitkontrolle eben so zu schaffen. Der Sieg am Ende vollendete dann aber wieder einmal ein Spiel, was ganz nach  Andi’s Geschmack war. Glückwunsch !

 

 

2,5 : 3,5

 

So haben wir es also nur geschafft, 1,5 Punkte aus 5 zu holen. Das ist eindeutig zu wenig. Es war jedoch offensichtlich, daß Göggingen an diesem Abend einfach die stärkere Mannschaft war. Ein Lob an unsere Gäste, die auf dem besten Wege zur Meisterschaft sind. So bleibt dieser tollen, starken Truppe nur zu wünschen, daß sie nach den gezeigten Leistungen auch aufsteigen können, wenn es die Personaldecke hergeben sollte. Wir jedenfalls haben an diesem Tag die erste Mannschaftsniederlage überhaupt im Ligabetrieb seit unserer Vereinsgründung hinnehmen müssen. Irgendwann mußte es ja kommen. Doch da es gegen die starken Gögginger und auch noch so knapp passierte, tut es einfach weniger weh.

 

Weil gleichzeitig Friedberg gegen Haunstetten gewonnen hat, befinden wir uns nun auf Platz 3 zwischen diesen Mannschaften, wo wir erst mal überwintern und neue Kraft für die 5. Runde tanken.

 

Allen Lesern dieses Berichts sowie allen Mitgliedern und Freunden der Schachfreunde Augsburg ein schönes und erholsames Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

 

(JB)

 

This entry was posted in Allgemein and tagged , . Bookmark the permalink.