Rabimmel Rabammel Rabumm…
war was wir hörten, als sich eine Hälfte unserer Mannschaft mit dem Auto zum Spiellokal aufmachen wollte. Und natürlich war die Straße voll mit Kindern, Eltern und Laternen. So ging erst mal nichts, aber auf „Schleichwegen“ konnten wir der geballten Kinderfreude entkommen und machten uns auf den Weg. So kamen wir etwas später als geplant in der Simpertstraße an und wurden dort wieder angebimmelt, angebammelt und Rabumm. Nur noch das Auto irgendwie aus dem Weg geparkt und die nächste Lichterprozession konnte bewundert werden, denn genau vor dem Spiellokal trafen sich die Kinder der Gegend zum Abschluß ihres St. Martin-Rundgangs, um dort vor dem abgesperrten Lagerfeuer ausgelassen zu singen und zu spielen. Das wollten wir nun endlich auch (nur ohne das Singen) und gingen hinein.
Vollzählig und pünktlich waren wir alle da. Für den entschuldigten Wernfred war unser frisch gebackener U12-Kreismeister, Jakob, mitgekommen. Ansonsten waren wir stammbesetzt. Einige von uns hatten erst vor Kurzem in Lechhausen für unserere 1. Mannschaft gegen deren zweite gespielt. Nun sollte ihre 3. Mannschaft unser Gegner sein. Dadurch, daß an diesem Spieltag auch die Kreisliga 1 (mit Lechhausen 1 als Heimmannschaft) spielte, bekamen wir die Möglichkeit, Spieler der KL1 in Aktion zu erleben, denn beide Begegnungen fanden im gleichen Raum statt. Im Gegenzug konnten sie uns, und hier insbesondere unseren Nachwuchs, beobachten. Schließlich starteten wir mit 50% Kindern, was nicht alltäglich im Ligabetrieb ist.
Als ich nach ca. 30 Minuten einen ersten Blick auf die anderen Bretter warf, war ich überrascht, daß unser Jakob schon auf Verlust stand. Er hatte sich bei nur 5 Minuten eigener Bedenkzeit bereits in so große Schwierigkeiten gebracht, daß er bald darauf mit der Meldung seiner Niederlage kommen mußte und mit seinem Vater auch gleich nach Hause fuhr. Ja, das zu schnelle Ziehen ist in dieser Altersklasse oft der Grund für schnelle und unnötige Niederlagen. Es bleibt zu hoffen, daß dieses Erlebnis mehr bewirken wird als der oft wiederholte Rat, „laß Dir Zeit“, der an diesem Tag leider nur unbeachtet verpuffte.
1 : 0
An den anderen Brettern spielte man aber ruhig und konzentriert, wobei auch hier wieder ein Junior, unser Robert nämlich, an Brett 5 herausstach. Diesmal allerdings genau gegenteilig. Er schien seinen Gegner mit großer Leichtigkeit einfach zu überspielen, was dieser nach der verlorenen Partie selber auch so formulierte und somit seinem jungen Gegenüber sichtlich Respekt vor seiner schachlichen Leistung zollte. Gut gemacht ! Auch er verließ daraufhin mit Papa den Spielort und fuhr Heim.
1 : 1
An Brett 4 spielte sich Erik mal in Vorteil, mal in Nachteil. Er war offenbar nicht voll bei der Sache, was auch klar war, hatte er doch neben seinem eigenen Spiel auch noch die Aufgabe des Sekundanten für seinen blinden Gegner übernommen. Daß er das freiwillig gemacht hatte, ohne dabei völlig aus dem Konzept zu kommen, ist ihm hoch anzurechnen. Es ist für einen 13-jährigen nicht selbstverständlich, mit der höheren Belastung und den zwangsläufigen Ablenkungen durch Ansagen der Züge, Ziehen der gegnerischen Züge, Korrigieren bei Mißverständnissen, usw. noch konzentriert schachliche Leistung zu bringen. Man kann nur wünschen, daß in Zukunft diese Aufgabe stets durch einen benannten Lechhausener Sekundanten erfüllt wird, da dies für einen aktiven Spieler einfach eine unzumutbare Zusatzbelastung/Ablenkung darstellt. Daher steht es nun für uns fest: Ab sofort werden wir in vergleichbarer Situation eine solche Aufgabe nicht mehr übernehmen. Am Ende gelang es Erik, seine Partie trotzdem klar zu gewinnen.
1 : 2
An Brett 1 ist Jörgs Gegenüber bereits in der Eröffnung gestrauchelt und mußte einen Springer hergeben. Danach war eigentlich nichts mehr zu retten, und er stand permanent unter Druck. Nach einigen Vereinfachungen stand Jörg inzwischen mit 2 Mehrbauern im Endspiel, als der Gegner dem andauernden Druck nicht mehr standhielt und fehl griff. Ein Läufereinsteller und sofortige Aufgabe nach Ausführung des eigenen Zuges waren die Folgen.
1 : 3
Nun spielten noch Andi und Noa. Erik war inzwischen auch schon nach Hause gefahren worden. Noa hatte ihre Partie von Anfang an passiv geführt und kam in deren weiterem Verlauf nicht mehr aus den remislichen Stellungen heraus. Sie spielte zwar noch lange weiter, aber am Ende war es einfach nicht mehr als ein Remis. Bald darauf wurde auch sie abgeholt.
1,5 : 3,5
Für uns war dieser wichtige halbe Punkt der, der uns den Mannschaftssieg brachte. So konnte Andi nun nach Herzenslust lavieren und lavieren. Beide Spieler waren dann bereits kurz vor der Zeitkontrolle und hatten noch gut 10 Züge zu ziehen, als Andi schließlich ein Loch in der gegnerischen Stellung ausmachte und einen schönen Damenschwenk hinlegte. Sein Gegner bemerkte die Gefahr erst zu spät und konnte das Eindringen der Dame nicht mehr verhindern. Die Stellung kollabierte quasi sofort –> Sieg !
1,5 : 4,5
Nach fast den vollen 5 Stunden Spielzeit konnten sich Andi und Jörg auch endlich auf den Heimweg machen.
Das Licht ist aus, wir geh’n nach Haus. Rabimmel Rabammel Rabumm ….
Bumm Bumm!
(JB)
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