Bayerische-Mannschaftsblitzmeisterschaft 2019

Wir können auch schnell

 

 

Noch sind wir Schachfreunde zu klein und zu schwach, um von den Münchner Großvereinen überhaupt richtig wahrgenommen, geschweige denn als Konkurrenz angesehen zu werden. Allerdings gelingt es uns immer öfter, durch sportliche Leistungen in ihren Blickwinkeln zu erscheinen.

 

Ein solches Ereignis stellte die diesjährige Bayerische Blitzmeisterschaft für Vierermannschaften dar, wo wir aus der erweiterten Spitze startend nach 21 Runden unvermittelt auf dem dritten Platz landeten und dabei nur dem Seriensieger vom FC Bayern München – elfte (!!!) Meisterschaft in Folge – bzw. dem Team des MSC 1836 den Vorzug lassen mussten. Ein wahrlich beeindruckendes Resultat! 🙂

 

 

Vor zwei Jahren hatten wir bei unserer Premiere einen 14. Platz belegt, nur um im darauffolgenden Jahr mit einem 7. Platz und der damit einhergehenden Vorqualifikation aufhorchen zu lassen. Diese Platzierung zu toppen, war unser erklärtes Ziel, als wir, das heißt Misa, Uli, Zarko und meine Wenigkeit, uns auf den Weg nach Garching machten.

 

Bei herrlichstem Wetter dort ankommend konnten wir den Beginn der Meisterschaft kaum erwarten, weshalb wir uns sogleich etwas warmblitzten, obwohl uns noch ein hartes Turnier bevorstand. Das war auch gut so, denn aufgrund der vielen Verpflichtungen war es uns im Vorfeld nicht möglich gewesen, wenigstens ein bisschen zu üben.

 

Letzteres machte sich am Anfang schmerzlich bemerkbar, denn es sollte uns nicht gelingen, richtig vom Fleck zu kommen. Zwei mageren Unentschieden folgte ein knapper Sieg gegen die sympathischen Neuburger, bevor es gegen den FC Bayern München eine herbe 0:4-Klatsche setze. Davon nicht richtig erholt kassierten wir im Anschluss gleich eine unnötige 1,5:2,5-Niederlage gegen den MSC 1836 und standen folglich unvermittelt im Niemandsland der Tabelle.

 

Dieser Start diente uns als Ansporn, denn von da an begann unser Siegeszug über sieben Runden, worunter unter anderem drei klare 4:0-Siege errungen wurden. Einen kleinen Ausrutscher in Form eines Remis gegen den SC Noris-Tarrasch Nürnberg 1873 beantworteten wir mit drei weiteren Siegen. Erst dem SK Passau 1869 gelang es, unserem Streben aufs Treppchen in Form eines Unentschiedens etwas Einhalt zu gebieten.

 

Im Endspurt spielten wir dann wie entfesselt, gaben in vier Begegnungen lediglich einen halben Brettpunkt ab und überrollten dabei so renommierte Teams wie den TSV Haunstetten oder die SG Post-Süd Regensburg. Damit waren wir zwar punktgleich mit den oben erwähnten Nürnbergern, vermochten aber satte fünf Brettpunkte mehr vorzuweisen, womit uns der 3. Platz sicher war. Einfach nur schön! 🙂

 

 

Einzelkritik:

 

1. Brett: GM Misa Pap 18,5/21


Am Spitzenbrett lieferte Misa förmlich eine Galavorstellung ab, indem er durch druckvolles Spiel überzeugte. Und wenn dieses einmal nicht ausgereicht oder aber es, wenn auch nur äußerst selten, eine schlechte Stellung zu halten gegolten hatte, da legte er eine atemberaubende Zuggeschwindigkeit an den Tag. Insgesamt betrachtet wusste er damit selbst einen alten Hasen wie mich zu beeindrucken.

 

2. Brett: Aleksandar Vuckovic 16,0/21

 

Da wir nach DWZ aufzustellen pflegen, durfte ich noch einmal vor Zarko spielen. Ich stellte mich auch keineswegs schlecht an, was heißt, dass ich bis zur 13. Runde mit Misas hoher Schlagzahl Schritt hielt. Dies hätte ich vermutlich bis zum Schluss durchgehalten, wenn ich nicht mit meinem schon beinahe chronisch schlechten Zeitmanagement geschlagen gewesen wäre. Trotzdem eine recht ordentliche Leistung.

 

3. Brett: Zarko Vuckovic 12,5/21

 

Einen amtierenden Blitzmeister am dritten Brett aufzustellen, diesen Luxus können sich nur wenige Mannschaften unter dem hiesigen weiß-blauen Himmel erlauben. Allerdings war es an jenem Tag einerlei, wo Zarko um Punkte hätte kämpfen sollen, denn der ansonsten souverän agierende junge Mann erwischte einen rabenschwarzen Tag, hechelte seiner glänzenden Form hinterher und war am Ende des Tages mit sich und seinem Ergebnis sichtlich unzufrieden.

 

4. Brett: Uli Weller 15/21

 

Man mag es kaum für möglich halten, aber Ulis Spiel glich an jenem Tag einem zuverlässigen Dieselmotor. In den ersten vier Runden, weit von der benötigten Betriebstemperatur entfernt, musste er trotz teilweise bester Stellungen gleich vier Niederlagen en suite quittieren. Doch danach holte er atemberaubende 15/17 und war damit ein wichtiger Garant unseres Erfolges. Stark.

 

 

Fazit:

 

Die tolle Stimmung im Team gepaart mit zahlreichen Erfolgen, die wir uns in den vergangenen Jahren erarbeitet haben, machen entschieden Lust auf mehr. Daher darf man gespannt sein, ob wir uns 2020 ein weiteres Stückchen gen „Bayern-Himmel“ annähern werden können.

 

Auf jeden Fall wird darüber an dieser Stelle berichtet werden und bis dahin heißt es für die Leserschaft, sich zu gedulden bzw. in Spekulationen zu üben. Und damit Euch die Zeit etwas schneller vergeht, empfehle ich, den sehr kurzen Bericht des Veranstalters zu lesen, wo zugleich die Endtabelle ersehen werden kann.

 

 

 

 

This entry was posted in Allgemein. Bookmark the permalink.