Schwabenliga II (Nord): 4. Runde; Airbus Helicopters Donauwörth I – Schachfreunde Augsburg II

Unser Schlachtschiff „SFA-II“ segelt weiter hart am Wind gen Schwabenliga I

 

 

Am 24. April machten sich acht Augsburger Schachfreunde zu sonntäglich früher Stunde auf
den Weg nach Donauwörth, um dort gegen den Achter der Airbus Helicopters SG Donau-
wörth den nächsten Schritt auf unserer großen Mission „Aufstieg“ zu gehen. Nach etwas Su-
chen erreichten wir die kurzfristig noch geänderte Spiellokalität, sodass alle Partien pünktlich
um 10 Uhr „angepfiffen“ werden konnten. Meine Mannschaft ging hochmotiviert zu Werke
und ließ unser auf dem Papier deutliches Übergewicht dann alsbald auch spür- und zählbar
werden.

 

 

Lukas auf Brett 7 setzte seinem passiv agierenden Gegner aus der Eröffnung heraus stark
zu, gewann dann einen Bauern, konnte weiterhin Tempozüge anbringen und meldete bereits
nach einer knappen Stunde Vollzug – 1:0 für die SFA! Dem wollte Maxim am 5. Brett natür-
lich in nichts nachstehen und vollendete bald darauf eine positionell gewohnt souverän ge-
führte Partie mit einem durchschlagenden Angriff auf den gegnerischen Königsflügel – das
2:0 war geschafft.

 

 

Nur wenig später erhöhten Christian und Alex D. mit einem Doppelschlag auf 4:0. Während
Christian auf Brett 6 als Schwarzer im Mittelspiel sukzessive die Initiative übernommen hatte
und seinem Kontrahenten in der Verteidigung dann schließlich entscheidendes Material ab-
handenkam, hatte Alex am 8. Brett in der Eröffnung einen Bauern erobert, für diesen jedoch
beträchtlichen Entwicklungsrückstand in Kauf genommen. Ich war daher durchaus nicht un-
glücklich gewesen ob der Tatsache, dass sein Gegenüber den deutlichen Entwicklungsvor-
sprung nur zum Rückgewinn des Bauern nutzen konnte und es somit in ein relativ ausgegli-
chenes Endspiel ging, in dem sich Alex‘ größere Erfahrung und Spielstärke am Ende aber
durchsetzte.

 

 

Einen Mannschaftspunkt hatten wir zu diesem Zeitpunkt also bereits sicher, und so blieb es
Arthur vorbehalten, unseren 4. Sieg im 4. Spiel in trockene Tücher zu bringen. In einer von
beiden Seiten flott vorgetragenen Partie hatte er sich von Beginn an einigen Raumvorteil ge-
sichert, den unser Mann zu einem nachhaltigen Angriff auf den schwarzen König zu nutzen
wusste. Als absehbar war, dass der Monarch nicht überleben würde, strich Arthurs Gegner
dann die Segel – 5:0! Das 6:0 besorgte Stefan, der sich eine vielversprechende Position er-
arbeitet, allerdings nicht mehr übermäßig viel Bedenkzeit zur Verfügung hatte. Der nun fol-
gende optimistische Versuch des Donauwörther Spitzenspielers, dem weißen Springer unter
Opfer das starke Feld d4 zu verwehren, ging dann aber gründlich nach hinten los und Stefan
spielte die Partie mit dem erlangten Qualitätsvorteil souverän nach Hause, ohne dem
Schwarzen noch eine Chance zu geben.

 

 

Sollte es hier am Ende gar zu einem „Whitewash“ kommen? Immerhin hatte Robert auf Brett
4 nach nicht gänzlich wie gewünscht verlaufener Eröffnung mittlerweile eine druckvolle Mit-
telspielstellung aufgebaut, und auch ich selbst hatte mich am 2. Brett von meinem frühen
Bauerneinsteller gut erholt und durch energisches Spiel inzwischen volle Kompensation er-
reicht. Während bei Robert infolge des Damentauschs dann einiger Dampf aus dem Kessel
genommen wurde, konnte ich meinem in schwerer Zeitnot befindlichen Gegner durch die
Öffnung des Zentrums zur rechten Zeit weiter zusetzen und war drauf und dran, die Partie
vollends zu drehen – als ich zum zweiten Mal an diesem Tage einen simplen Doppelangriff
übersah und vollkommen unnötig eine Figur einstellte. Nachdem ich mich davon überzeugt
hatte, dass diesmal wirklich nichts mehr zu machen war, reichte ich meinem Gegenüber die Hand zur Aufgabe und blieb reichlich konsterniert zurück angesichts dieses neuerlichen An-
flugs von akuter Schachblindheit – naja, auch solche Tage gibt es bekanntlich…

 

 

Beim Stande von 6:1 kämpfte nun also nur noch Robert in einem Endspiel mit Turm und
Springer auf beiden Seiten, dazu jeweils einige Bauern. Die Möglichkeit eines Dauerschachs
schlug sein Gegner etwas überraschend aus und versuchte stattdessen, Roberts verbunde-
nen Freibauern am Damenflügel seinen eigenen Vormarsch am Königsflügel entgegenzuset-
zen. In der Folge kam es zu einem sehenswerten temporeichen Schlagabtausch, in dessen
Verlauf jeweils der eigene Turm für den gefährlichen gegnerischen Freibauern geopfert wer-
den musste, bevor dann mit beiderseits noch einem Springer und einem Bauern auf dem
Brett schließlich doch Frieden geschlossen wurde.

 

 

Nach diesem deutlichen und in der Höhe auch vollkommen verdienten 6,5:1,5-Erfolg führt
unser Schlachtschiff „SFA-II“ mit 8:0 Mannschaftspunkten weiterhin unangefochten die Ta-
belle an. Mit einem Sieg in der nächsten Runde gegen den SK Burlafingen 1969 können wir
den Aufstieg wahrscheinlich schon an Land ziehen. Also, Freunde: Packen wir’s an!

 

 


Kevin Beesk

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