Unterstützung für Friedberg

Eine gefühlte Patenschaft

 

 

Ein Blick in unsere Mitgliederliste offenbarte, dass allein elf Schachfreunde dauerhaft den Weg aus Friedberg zu uns gefunden haben. Ein Umstand, der im hiesigen Oberhausen zunächst Freude und Stolz hervorrgerufen hatte, später jedoch gewisse Bedenken folgen ließ. Der Grund hierfür bestand nämlich darin, dass wir unter anderem dadurch eine derart hohe Quote an „Nicht-Augsburgern“ haben, dass ein teilweiser Verlust der Fördermittel der Stadt Augsburg droht.

 

Eine Lösung musste her und da sich seinerzeit die Zusammenarbeit mit der SG Augsburg 1873 bewährt hatte, fragten wir beim SC Friedberg an, ob man dort gleichfalls Interesse an einem „Förderprogramm“ habe, was auf ein erfreutes Echo stieß. Und so kam es, dass nach Klärung einiger Dinge am 10. September erstmals ein Training durch einen Schachfreund im Gehörlosenzentrum abgehalten wurde.

 

 

Für viele Leser muss es seltsam anmuten, dass ein Verein, zumal derart aktiv wie wir Schachfreunde, anderen Vereinen unter die Arme greift, doch entbehrt das nicht einer gewissen Logik. Zum einen lösen wir dadurch auch eigene Probleme und zum anderen bringt es auf die Dauer nichts, wenn man sich irgendwann in einer sehr kleinen Gruppe im Kreisverband wiederfindet.

 

Natürlich bestände die Möglichkeit, etwaige Interessenten jenseits des Lechs darauf hinzuweisen, dass es nicht nur in Friedberg, sondern auch zwischen Friedberg und Oberhausen zahlreiche andere Vereine gibt, wo man nur allzu gerne aufgenommen wird, nur wäre dies zu kurz gedacht.

 

Zu ernüchternd waren die Erfahrungen, als man auf den nahegelegenen Schachverein verwiesen hatte, kam es doch immer wieder vor, dass der Wunsch eines Vereinsbeitritts nach Besuch eines entsprechenden Spielabends erloschen war. Folglich musste die empfohlene Adresse zumindest teilweise jene Ansprüche erfüllen, die die Leute veranlassen, allwöchentlich nach Oberhausen zu fahren.

 

Daher auch die Initiative, nicht nur Friedberger Trainer hospitieren zu lassen, sondern auch immer wieder einen Trainingsabend in den Räumen der Friedberger zu gestalten. Sobald sich alles derart eingespielt haben wird, werden die Friedberger alles in Eigenregie weiterführen und so hoffentlich ihre eigenen Probleme, welche sich grundlegend von den unseren unterscheiden, in Angriff nehmen.

 

Der Start hätte übrigens nicht besser sein können, kamen doch gleich elf Spieler zur Premiere, in der mit dem „Isolani“ eine typische Mittelspielstellung thematisiert wurde – zunächst das Angriffspotential. Und obwohl die behandelte Stellung und dazugehörige Beispielpartie recht komplex sind, fand sich für jeden etwas, was er dem fordernden Referenten als richtige Antwort präsentieren konnte. 🙂

 

Der für den Anschluss geplante gesellige Teil fiel dann leider etwas anders aus als ursprünglich gedacht, wofür wohl das angesetzte Pokalfinale zwischen Ralf Bendel und Gerhard Nierlich verantwortlich war. Denn diese beiden boten eine anspruchsvolle Partie mit zunächst schwerblütigem Kampf, aus dem letzten Endes das favorisierte Spitzenbrett, sprich Ralf, als Sieger hervorging.

 

Das nächste Training dieser Art ist für Ende November angedacht, wobei es dann um die Umsetzung eines anderen typischen Plans in diesem Stellungstyp gehen wird. Schließlich muss man ja nicht immer mit der Brechstange anrücken, um eine Partie zu gewinnen! 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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