6. Augsburger Weihnachtsopen 2018

Ein holpriger Jahresabschluss

 

Alle Jahre wieder veranstaltet der Schachklub Kriegshaber in den kulturdurchtränkten Hallen des Abraxas das Augsburger Weihnachtsopen, wo sich Spieler, denen die Zeit zwischen den Mannschaftskämpfen zu lang wird, in ordentlichem Feld messen und das Jahr ausklingen lassen können. Diese Gelegenheit wollten sich Werner, Andreas, Christian, Mehran und meine Wenigkeit nicht entgehen lassen, weshalb wir uns ebendort am 27. Dezember um 9:30 einfanden.

 

Vielleicht passt es zur insgesamt etwas missglückten ersten Saisonhälfte, dass von den sechs Spielern, die das Turnier abbrechen mussten, mit Andreas und Werner gleich zwei aus unserem Verein betroffen waren. Wenn auch dies natürlich sehr schade ist und an dieser Stelle allen während des Turniers Erkrankten nachträglich gute Besserung gewünscht sei, ist es umso erfreulicher, dass die übrigen Spieler die siebte Runde beenden und auf dem Weg dorthin passabel punkten konnten.

 

Da – dem Schweizer System entsprechend – in der ersten Runde die erste gegen die zweite Hälfte der Setzliste gesetzt wurde, bekam es Andreas mit einem nominell schwächeren Gegner zu tun. Man kann mutmaßen, inwieweit seine sich anbahnende Erkrankung damit zu tun hatte, jedenfalls kam Andreas nach langem Kampf nicht über ein Remis hinaus und stieg aus. Eine sehr gut nachvollziehbare Entscheidung, weshalb ich wünsche, dass er nun frisch erholt in den Mannschaftskämpfen durchstarten wird können.

 

Dem oben beschriebenen System geschuldet musste Werner in der ersten Runde gegen einen starken Gegner eine Niederlage einstecken, bevor er gegen Christian in einer zäh umkämpften Partie verlor. In Runde drei folgte der erste Punkt gegen ein aufstrebendes Talent von der Rochade, wonach er seine vierte und letzte Runde ebenfalls verlor. Zur fünften Runde konnte Werner leider nicht mehr antreten. Festhalten möchte ich an dieser Stelle allerdings, dass ich von seiner Spielweise stellenweise beim Zusehen durchaus beeindruckt war und ¼ dieser meines Erachtens nicht Genüge tun.

 

Christian hatte ein sehr erfolgreiches Turnier zu verzeichnen: Nach einer Niederlage gegen den klar besten Spieler des Turniers, FM Christoph Lipok, reihte er Punkt an Punkt, blieb ungeschlagen und landete – auch dank beachtlicher Remisen gegen Petro Lohvinov und Sebastian Reimann in den letzten Runden – als 38.-gesetzter mit 5/7 auf dem achten Rang, wozu nur gratuliert werden kann.

 

Mehrans Turnier verlief trotz konstant starker Form etwas durchwachsen. Nach einem Auftaktsieg und einer unnötigen Niederlage kämpfte er sich mit zwei Siegen am zweiten Tag zurück, bevor er in der fünften Runde in eine ihm unangenehme Struktur kam und verlor. Nachdem ihm in der sechsten Runde eine sehr gute Stellung nach der Eröffnung ins Remis entglitt, war er darauf bedacht, einen Haken hinter das Jahr zu setzen und einigte sich mit seinem Gegner relativ früh auf ein Unentschieden, wonach er mit 4/7 den 24. Platz belegte.

 

Ich konnte an den ersten beiden Tagen angenehm Punkten und mit zwei Unentschieden und zwei Siegen mit der Ausbeute durchaus zufrieden sein, wenn auch diese etwas glücklich zustande kam. In den darauf folgenden Runden verschenkte ich jedoch sehr viel, sodass ich bis auf ein Remis in der sechsten Runde leer ausging. Auch wenn solch schludrige Spielweise natürlich zu Denken geben muss, kann ich mich damit trösten, von den Teilnehmern mit 3,5 Punkten in beiden Feinwertungen am besten abgeschnitten zu haben.
 

 

 

Fazit:

 

Auch wenn das Turnier an manchen Ecken und Enden hätte besser laufen können, stellt es doch insgesamt einen versöhnlichen Abschluss dar und gibt Anlass zur Hoffnung, in den kommenden Spieltagen mehr reißen zu können. Leser, welche an Berichterstattung nicht nur aus Sicht der Schachfreunde interessiert sind, seien auf den sehr amüsanten Blog verwiesen, der während des Turniers von Sebastian und Eckhardt Frank verfasst wurde und viele Umstände treffender beschreibt, als ich es jemals könnte.

 

Alle Ergebnisse und die Abschlusstabelle finden Interessierte auf der Website des SKK. Hier möchte ich mich noch bei den Organisatoren bedanken, welche uns jedes Jahr ein hervorragend geleitetes Turnier mit guten Spielbedingungen, Verpflegung und allem Weiteren ermöglichen, und hoffe, dass die Vorfreude auf den bald beginnenden Ligabetrieb bei allen so groß ist wie bei mir. 🙂

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